Beobachtung und Dokumentation
„Die gezielte Beobachtung und Dokumentation der Bildungs- und Entwicklungsprozesse von Kindern bildet eine wesentliche Grundlage für die pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen.“
(Zitat aus dem BEP)
Beobachtung und Dokumentation
Warum wir beobachten und dokumentieren?
Jedes Kind hat ein eigenes Lerntempo, hat eigene Interessen, entwickelt eigene Lernstrategien, kurzum: Jedes Kind ist einzigartig und lernt und entwickelt sich auf seine ganz spezielle Weise. Um ein Kind in seinem Entwicklungsprozess und bei seinen Lernstrategien zu unterstützen, müssen wir genau hinschauen und wahrnehmen. Die Dokumentation unserer Beobachtungen hilft uns, uns in die Kinder und ihre Perspektiven einzufühlen und diese zu verstehen. Die Entwicklung und die Fähigkeiten eines Kindes, sowie das Lernverhalten werden sichtbar. Dies hilft uns, unsere pädagogischen Angebote auf die Bedürfnisse der Kinder abzustimmen, um diese in ihren individuellen Lernprozessen zu unterstützen und zu fördern. Für die Entwicklungsgespräche mit den Eltern oder auch für die Zusammenarbeit mit der Schule oder Therapeuten bilden unsere dokumentierten Beobachtungen eine wichtige Grundlage. Die Dokumentation in Form von Portfolios kann den Kindern helfen, ihr Selbstwertgefühl und ihr Selbstvertrauen zu stärken, da ihr Können und ihre Lernerfolge sichtbar werden. Sie können sich eigene Ziele setzen und sichtbar machen, wenn sie diese erreicht haben. Eine Schlüsselkompetenz für ein erfolgreiches lebenslanges Lernen ist, seine eigenen Fähigkeiten und seine eigene Handlung wahrzunehmen, sie zu verstehen und daraus Lernstrategien zu entwickeln.
Für wen und wo wird dokumentiert?
Im Haupthaus
Fürs Kind: Portfolio
Lerngeschichten
Wände im Flur
Vorschulmappe
Sammelordner für Gebasteltes
Für die Eltern: Infotafeln Eingangsbereich
Tafeln neben Gruppentüren
Wände im Flur
Entwicklungsbogen für EG
Protokoll
Für die Erzieher: Entwicklungsbogen für Elterngespräch
Entwicklungstabelle in Gruppenbüchern
Zauberkiste (Sprachstandserfassung)
Hurra, ich kann`s (Verfahren zur Erfassung von Teilleistungsschwächen)
10-Minuten-Beobachtung
IPS Entwicklungschnecke
Im Wald
Fürs Kind: Portfolio
Vorschulmappe
Plakate
Für die Eltern: Infokasten am Bauwagen
Magnetwand am Bauwagen
Magnetwand an der Eingangstür
Entwicklungsbogen für Elterngespräche
Protokoll
Für die Erzieher: Entwicklungsbogen für Elterngespräch
Beobachtungsordner mit Entwicklungstabelle
IPS Entwicklungsschnecke
Beschreibung der einzelnen Beobachtungsformen
Portfolio (offene Beobachtungsform)
„Das Portfolio ist eine zielgerichtete Sammlung von Dokumenten (z.B. Werke der Kinder, Fotos, Beobachtungen) und zeigt Prozesse, Entwicklungen und Veränderungen. Es ist ein Instrument, das Beobachtung und Dokumentation zusammenführen kann, für alle am Bildungsprozess beteiligten Personen nutzbar macht und deshalb geeignet ist, Lern- und Entwicklungsprozesse sowie pädagogische Arbeit zu dokumentieren und reflektieren“ (Fthenakis. Kinder in den ersten drei Lebensjahren, Handreichung zum Hessischen BEP, Seite 93 |
Das Portfolio ist ein Ordner, in dem vom ersten Tag im Kindergarten bis zum Ende der Kindergartenzeit die Entwicklung des Kindes dokumentiert wird. Diese Dokumentation ist in erster Linie für das Kind selbst gedacht und wird in der jeweiligen Gruppe aufbewahrt. Er ist für das Kind jederzeit zugänglich. Jedes Kind entscheidet je nach Entwicklungsstand selbst, was in seinem Ordner abgeheftet wird und wer sich den Ordner anschauen darf. Im Portfolio-Ordner werden Werke der Kinder, Fotos, Aussagen der Kinder, Lerngeschichten, sowie Portfolio-Vorlagenblätter abgeheftet. Uns ErzieherInnen hilft die Arbeit mit dem Portfolio wahrzunehmen, wie ein Kind lernt und dieses individuelle Lernen zu beachten, zu achten und zu berücksichtigen. Es ist eine besondere Möglichkeit, sich dem einzelnen Kind intensiv zuzuwenden und ihm zu zeigen, wie wichtig es ist.
Strukturierte Beobachtungen
Strukturierte Beobachtungen werden dann eingesetzt, wenn das Verhalten und die Entwicklung von Kindern in bestimmten Entwicklungsbereichen genau eingeschätzt werden soll. Dazu gibt es verschiedene Beobachtungsverfahren, die viel Struktur vorgeben und mit deren Hilfe sich Vergleiche zur Altersnorm ziehen lassen.
In unserer Kita werden folgende Beobachtungsformen angewendet
Entwicklungstabelle in den Gruppenbüchern
Wir arbeiten mit einer Liste im Gruppenbuch die verschiedene Entwicklungsbereiche erfasst.
Hören, Farben, Körperwahrnehmung/Feinmotorik, Essensituationen, Aufträge/Reihen, Selbstversorgung, Grobmotorik, logisches Denken. Mit dieser Liste können zu jeder Zeit, ohne größeren Aufwand die erreichten Entwicklungsschritte der Kinder durch ankreuzen dokumentiert werden.
10-Minuten-Beobachtung (ausgewähltes Kind)
Bei dieser Form wird ein Kind über einen bestimmten Zeitraum (ca.10-20 min.) von einem Erzieher/in oder Praktikant gezielt beobachtet und die Beobachtungen werden laufend mitgeschrieben.
IPS-Methode® Entwicklungsschnecken
Die IPS-Methode® bietet mit ihren Beobachtungsbögen die Möglichkeit ein Kind objektiv zu beurteilen und einen positiven Blick auf das Kind und auf den Menschen zu behalten. Besonders die Praxisnähe und die leichtverständliche, umfassende Beurteilungsmöglichkeit, machen diese Methode zu einem hilfreichen Mittel beim Aufwachsen und bei der optimalen Entwicklung unserer Jüngsten.
Screenings(hierbei muss die schriftliche Einwilligung der Eltern vorliegen)
Zauberkiste
Bei diesem Screening wird die Sprachkompetenz, im Alter von 4 Jahren überprüft und dokumentiert.
Hurra, ich kann´s!
Verfahren zur Erfassung von Teilleistungsschwächen
Entwicklungsbogen zur Vorbereitung des Entwicklungsgespräches
Der Entwicklungsbogen wird von Eltern und Erzieherinnen, unabhängig voneinander, vorab ausgefüllt. Die Eltern gewinnen auf diese Weise bereits einen Eindruck, welche Inhalte das Gespräch haben wird. Es ist für die Eltern oft interessant, einmal genauer über die Stärken des eigenen Kindes nachzudenken, da die Schwächen meist mehr im Vordergrund sind. Die Erzieherinnen füllen den Bogen gemeinsam aus oder ergänzen ihre Beobachtungen im Kleinteam. Hilfreich beim Ausfüllen des Bogens sind das Portfolio, die Entwicklungstabelle sowie die verschiedenen Beobachtungen/Screenings. Das Entwicklungsgespräch wird protokolliert und zusammen mit dem Entwicklungsbogen und den Zielvereinbarungen in der Akte der Kinder abgeheftet.