Camilla Vogt geht in den Ruhestand
Danke für 44 Jahre !!
Nun ist die Zeit gekommen sich zu verabschieden und das nach über 44 Jahren. Camilla Vogt, Leiterin der Kita St. Jakobus, geht in die Rente. Trauer und Freude liegt dabei dicht beieinander. Ihr fällt es schwer, denn sie hat „Ihr Mädchen“, wie sie sagt, jahrelang mit Fürsorge und voller Leidenschaft gepflegt und geleitet. Dabei wollte Sie damals gar nicht in die Leitungsposition. Doch das Leben hält immer eine Überraschung parat.
Für Frau Vogt beginnt alles im Kloster Tiefenthal in Eltville am Rhein. Die gebürtige Rheinlandpfälzerin möchte ihren Abschluss in der mittleren Reife in Geisenheim machen. Unter diesen Umständen muss sie in Hessen wohnen und zieht daraufhin in das Kloster. Nachdem sie den mittleren Schulabschluss bestanden hat, steht für Frau Vogt fest, sie möchte beruflich etwas mit Kindern machen, woraufhin sie sich dazu entscheidet eine einjährige Ausbildung zur Kinderpflegerin zu absolvieren. Im Anschluss arbeitet sie ein Jahr in Nastätten. Doch nach nur kurzer Zeit entscheidet sich Frau Vogt ihren Horizont zu erweitern und bewirbt sich für den Berufszweig Erzieherin, an der Marienschule in Limburg. Sie wird angenommen und zieht daraufhin in die Marienschule, die ebenfalls ein Kloster ist, um die Ausbildung zu beginnen.
In Langschied bei der Lebenshilfe absolviert sie ihr Anerkennungsjahr und hat somit ihre zweite Ausbildung abgeschlossen. Im Anschluss danach, zieht es Frau Vogt wieder in den Rheingau, weshalb sie nach einer passenden Stelle sucht. Es dauerte nicht lange, als sie auf eine Stellenausschreibung für einen Kindergarten in Rüdesheim am Rhein aufmerksam wird. „In meinem Lebenslauf war zu entnehmen, dass ich in zwei Klöstern wohnte. Das schien Pfarrer Morschhäuser positiv aufgefallen zu sein. Scheinbar konnte ich sonst auch überzeugen, denn ich bekam sofort die Stelle angeboten.“, sagt Frau Vogt und schien dabei etwas rührselig. Sie scheint positiv und gerne an die vergangenen Ereignisse zurückzudenken. Doch dann erzählt Frau Vogt das nicht nur eine Erzieherstelle ausgeschrieben ist, sondern eine zusätzliche Stellenausschreibung als Leitung existiert und der Pfarrer ihr diese gerne geben würde.
Frau Vogt ist sehr überrascht über die angebotene Position. Denn die damals erst 22-jährige konnte sich das zu diesem Zeitpunkt nicht vorstellen. Ihr wird mitgeteilt, dass es eine weitere Bewerberin gibt und diese die Stelle als Erzieherin schon angetreten hat. Laut Pfarrer Morschhäuser sollen sich beide einigen und Bescheid geben, wer die Leitungsposition übernehme.
So tritt Frau Vogt die Stelle erstmal an in der Hoffnung auf eine Einigung mit ihrer ebenfalls neunen Kollegin. „Ich habe die Stelle zuerst angetreten und wollte die Leitungsposition nicht.“, bekommt Frau Vogt damals von ihrer neuen Kollegin mitgeteilt. Es war nur ein halber Monat, genauer gesagt fünfzehn Tage, doch die neue Kollegin ließ nicht von ihrer Meinung ab. Weshalb Frau Vogt nur eine Möglichkeit hat in der Einrichtung zu bleiben. Sie muss die Leitungsposition in jungen Jahren und unerfahren übernehmen.
Natürlich stellt dies für die frischgebackene Erzieherin zunächst eine große Herausforderung dar.
„Einen Ordner habe ich von meiner Vorgängerin erhalten, mehr war es nicht.“, erzählt Frau Vogt. „Ich hatte keine Ahnung wie ich was zu machen hatte. Vom ehemaligen Verwaltungsrat bekam ich eine Schreibmaschine hingestellt.“, schmunzelt sie.