Bischof Peter Joseph Blum - ein Geisenheimer + sein Bischofsstuhl
Peter Joseph Blum
Ein Geisenheimer.
Ein Bischofsstuhl.
Peter Joseph Blum war Geisenheimer.
Er lebte von 1808 bis 1884 und war zuerst Pfarrer in Oberbrechen und Domvikar. Er wurde im Alter von 34 Jahren der dritte Bischof von Limburg und war 42 Jahre lang im Amt - aber nicht immer vor Ort!
Seine Amtszeit von 1842 bis 1884 war zum Teil vom sogenannten Kulturkampf geprägt. Zu seiner Zeit lebten zwei Gründerpersönlichkeiten:
- Katharina Kasper, die die ´Dernbacher Schwestern´ gründete und
- Ignatius Lötschert, der Gründer der Barmherzigen Brüder von Montabaur,
Bischof Blum setzte sich für die Selbstverwaltung der Kirche und gegen die Bevormundung durch den Staat ein. Dieses Engagement mündete inmitten des Kulturkampfes und führte ihn jahrelang ins Exil.
Am 30. Dezember 2024 war sein 140. Todestag.
Marcus Fischer, Pfarrer
Ein Bischof und seine Kathedra,
Ein Bischof und seine Kathedra, der Bischofsstuhl, gehören zusammen. Er wird in sein Amt ´eingesetzt´, indem er u.a. Platz nimmt auf der sogenannten Kathedra: ein zentraler Platz in der Bischofskirche, der Kathedrale. Dieser Bischofsstuhl besteht meistens aus Holz.
Im Limburger Dom befindet sich eine Steinkathedra mit dem jeweiligen Wappen des Bischofs. Bischof Peter Joseph Blum hatte diese Kathedra (siehe Bild) aus Holz und Stoff.
Im Wappen befindet sich der Rheingauer Dom und ein Kreuz, das zum Weinstock wird. Damit drückte Bischof Blum seine besondere Verbundenheit zu seiner Heimat aus. Die Kathedra ging in Limburg ´verloren´ und wurde dankenswerterweise von einer Familie in Marienthal aufbewahrt. Reiner Spring kaufte sie und bewahrte sie in Erfurt auf. Von dort wurde sie nun als Dauerleihgabe nach Geisenheim zurückgeführt.
Wir sind heute nicht in der staatlichen Situation von damals, obwohl es Tendenzen in diese Richtung gibt. Ein Staat, der säkularer wird, bestimmt fast unabhängig von der Kirche seine Themen: die Würde des Lebens vom Anfang bis Ende, Abtreibung und Migration sowie Sterbehilfe, um nur einige Themen zu nennen.
Marcus Fischer, Pfarrer