Ehemaliges Kloster St. Hildegard
Zur Geschichte der Wallfahrtskirche
Das von der heiligen Hildegard 1165 gegründete Benediktinerinnen-Kloster wurde nach wechselhafter Geschichte im Jahre 1831 zur Pfarrkirche des oberhalb von Rüdesheim gelegenen Winzerdorfes Eibingen.
Sie ersetzte damals die baufällig gewordene Dorfkirche, von der man das Patrozinium, Johannes der Täufer, übernahm. 1857 gelang es dem damaligen Pfarrer Ludwig Schneider, die Echtheit der Hildegard-Reliquien nachzuweisen. Diese Reliquien werden seit 1929 in einem vergoldeten Schrein, gefertigt in Maria Laach und in Köln, aufbewahrt. In der Nacht vom 3. zum 4. September 1932 brach aus ungeklärter Ursache ein Feuer in der Eibinger Kirche aus. Kirche und Ostflügel brannten bis auf die Grundmauern nieder; der Schrein konnte in letzter Minute in Sicherheit gebracht werden.
Unter Berücksichtigung früherer Stilelemente entstand eine neue Kirche an gleicher Stelle, die 1935 eingeweiht und unter den Schutz der Ortspatronin Hildegard und des heiligen Johannes des Täufers gestellt wurde.
Altarbild, Kieselsteinmosaik und Fenster gestaltete Ludwig Baur aus Telgte. An der äußeren Südecke der Kirche steht eine Hildegard-Skulptur aus fränkischem Muschelkalk. Sie soll an die erste Hildegardis-Prozession erinnern, die 1857 stattfand und seither in jedem Jahr am 17. September, dem Todestag Hildegards, durch die Straßen des, 1939 nach Rüdesheim eingemeindeten Ortsteils Eibingen, führt.
Zum Jubiläumsjahr 1998 erfolgte eine umfangreiche Innenrenovierung, in deren Verlauf der Altarraum neu gestaltet wurde, der Hildegardis-Schrein einen neuen Platz im Chorraum fand und eine eigene Sakramentskapelle geschaffen wurde.
Im Jahre 2001 wurde eine neue Ikone in der Taufkapelle geweiht.