Orgelrevision in Lorch - kurzfristige Führung zum Stand der Arbeiten
Endlich ist es so weit: Die Arbeiten an der Lorcher Orgel haben begonnen.
Seit dem 3. Juli werden sämtliche Pfeifen ausgebaut, der technische Aufbau der Orgel genau in Augenschein genommen und alles gereinigt.
Nach Absprache mit dem Orgelbaumeister Michael Stumpf, der das Projekt an der Lorcher Orgel federführend leitet, war es kurzfristig am 23. Juli nach dem Sonntagsgottesdienst möglich, den Fortschritt der Arbeiten zu begutachten. Unter der Führung des Lorcher Organisten Johannes Muth ging es mit einer kleinen Schar von Interessierten zunächst hinauf auf die Mittelempore der Lorcher Kirche St. Martin.
Schon auf der geräumigen Mittelempore zeigte sich eine Fülle verschiedener Pfeifen – Große und Kleine, aus Holz und aus Metall, Pfeifen mit und ohne Deckel. Um bei der Fülle der immerhin knapp 3000 Pfeifen die Übersicht zu bewahren, werden die kleineren Pfeifen in Kisten und mobilen Regalen gelagert. Die großen Pfeifen werden sicher und schonend z.T. in den vorhandenen Kirchenbänken gelagert. Alles wird sorgsam beschriftet, um kein Chaos entstehen zu lassen.
Auch auf dem Weg auf die Orgelempore, wie auf der Orgelempore selbst sind Pfeifen und Einzelteile der Orgel gelagert.
Anhand des unverkleideten Orgelspieltischs konnte Johannes Muth anschaulich erläutern, wie die mechanische Verbindung zwischen Taste und Pfeife funktioniert. Oftmals muss diese Mechanik einen Weg von 6 Metern und mehr überwinden. Trotz vieler Umlenkstellen und eingefügter Winkel soll diese Verbindung möglichst präzise sein und dem Organisten ein zuverlässiges Spielgefühl geben.
Auch das weitgehend ausgeräumte Orgelgehäuse beindruckte die Gruppe der Interessierten mit seinen Dimensionen eines annähernd dreistöckigen Hauses. Nach vielen interessierten Rückfragen endete diese besondere Orgelführung.
Die Orgelmaßnahme in St. Martin wird ca. fünf bis sechs Monate dauern. In dieser Zeit wird die Orgel gar nicht oder nur eingeschränkt nutzbar sein.
Das besondere Augenmerk der Reinigung liegt auf der Schimmelbeseitigung und der Schimmelprävention. Die technische Revision zielt vor allem darauf ab, die Elektroinstallationen auf den neuesten Stand zu bringen. Darüber hinaus soll die Zugänglichkeit in der Orgel verbessert werden und den aktuellen Sicherheitsvorschriften angepasst werden. Auch klanglich werden einzelne Register überarbeitet.
An Weihnachten soll das schöne Instrument dann wieder erklingen, verjüngt, gesichert und gereinigt.
Allen, die mit ihrer Spende und ihrem Interesse zu dieser Maßnahme beigetragen haben oder noch beitragen, sei an dieser Stelle ein ganz großes herzliches Dankeschön ausgesprochen.
Johannes Muth