Restaurierung der Schlimbach-Orgel
Die Orgel in der Katholischen Kirche Hl. Kreuz Assmannshausen soll nicht mehr länger dahin schlummern. Seit 1991 spielt für sie eine kleine Ahlborn-Orgel, für die neue Satellitenlautsprecher angeschafft wurden. Dass die alte Orgel dennoch in ihrem Bestand fast original erhalten und als denkmalswert eingestuft wird, war dem Ortsausschuss des Kirchortes allerdings nicht bekannt. Darüber informierten Pfarrer Michael Pauly und Pfarrer Marcus Fischer einer Ausschusssitzung. Ein durchaus interessantes Thema, dem sich der Ortsausschuss annehmen will.
Fast alle Pfeifen der historischen Schlimbach-Orgel sind, wenn auch einige Register gekürzt oder umgestellt wurden, noch vorhanden, so der Orgelbaumeister, der das Instrument genau unter die Lupe genommen hat. Lediglich die Prospektfront des Gehäuses wurde zwischenzeitlich geändert. „Eine Restaurierung und Rekonstruktion wäre sehr zu wüschen, denn nach einer Rekonstruktion des Gehäuses und der ursprünglichen Disposition wäre die Orgel in Assmannshausen sicher eine der wichtigsten historischen Schlimbach-Orgeln mit größtem Originalbestand“, so der Fachmann.
Laut Inschrift auf der Gehäuseseite wurde die Orgel als Opus 106 von der renommierten Firma B. Schlimbach in Würzburg 1880 erbaut, sie ist ein Werk von Martin Joseph Schlimbach. Der Vater, Balthasar Schlimbach (1807-1096), hatte die verwaiste Werkstatt von Johann Philipp Seuffert in Würzburg im Jahr 1836 übernommen und ab 1873 führte sein Sohn Martin Joseph die Werkstatt weiter bis zu seinem Tode 1914. In dessen Werkstatt entstanden von 1836 bis 1914 rund 240 Orgeln.
Der Spieltisch des Instrumentes steht auf der Empore der Kirche in einer zugebauten Auftreppung. Da die Orgel für eine fachgerechte Restaurierung komplett ausgebaut werden muss, erscheint es als sinnvoll, im Rahmen der Restaurierung der Orgel auch die Empore wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. Damit wird das historische Instrument wieder optisch besser zur Geltung kommen. Beim Wiederaufbau könnte die Orgel auch zwei Meter nach vorn gerückt werden. Interessant war es für die Ortsausschuss-Mitglieder zu hören, dass die Orgel noch bedingt bespielbar ist. Die Klangproben zeigten, dass die Orgel sehr schöne, charakteristische Register besitzt. Der Orgelbaumeister bedauert, dass das Gehäuse und die Prospektfront irgendwann einmal zu einem „Freipfeifen-Prospekt“ verändert wurden, sie könnten aber relativ leicht rekonstruiert werden. Vielleicht ist jemand im Besitz von Fotos vom Originalzustand der Orgel, ansonsten kann man den Prospekt auch nach vergleichbaren Instrumenten Schlimbachs ergänzen. Hingegen sind der Spieltisch (bis auf Bank und Pedalklaviatur), Spiel- und Registertraktur, Windladen und die Windanlage noch original erhalten. Ebenso sind die meisten Register und Pfeifen noch vorhanden. Es wurde festgestellt, dass im Pedal zwei Register durch Absägen der Pfeifenkörper jeweils um eine Oktave gekürzt wurden. Es wäre schön, wenn diese Register wieder auf ihre ursprüngliche Tonlänge rekonstruiert würden. Andere Manuale müssen wieder an den ursprünglichen Platz. Aus den noch original vorhandenen, gekürzten Pfeifen lassen sich die ursprünglichen Stimmen wieder herstellen. Sie kommen dann auf den ursprünglichen Standort zurück. Fehlende Pfeifen werden in Machart und Legierung rekonstruiert.
Bei der Besichtigung aller Orgelteile wurde starker Schimmelbefall festgestellt. Dies bedarf auch der gründlichen Reinigung mit speziellen Staubsaugern. Alle Orgelteile werden im Zusammenhang der Demontage damit bearbeitet.
Die Orgel besitzt einen sehr hohen Anteil an Originalsubstanz und ist durchaus als denkmalwert einzustufen, daher sollte jetzt auf jeden Fall eine umfassende Renovierung und Rekonstruktion der Orgel im Sinne der Denkmalpflege erfolgen. Von notdürftigen Reparaturen und einem provisorischen spielbar machen der Orgel sollte man absehen. Der Ortsausschuss des Kirchorts Hl. Kreuz Assmannshausen sprach sich für eine umfassende Renovierung und Rekonstruktion der Orgel im Sinne der Denkmalpflege aus und will sich auch bei der Sammlung von Spendengeldern einbringen. Entsprechende Fördermittel würden das Vorhaben bestimmt verwirklichen, ist sich der Ausschuss einig, der sich auch um kleinere oder größere Veranstaltungen bemüht, deren Erlöse der umfassenden Renovierung zugutekommen. Natürlich sind auch einzelne Spendengelder sehr hilfreich.
Das Spendenkonto
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Kennwort: Schlimbach Orgel Assmannshausen