Die Wölfe
- Die Wolfsgruppe
Unser pädagogisches Profil
Die Waldgruppe bietet Platz für 20 Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Durch drei Erzieher in Vollzeit werden diese naturpädagogisch betreut. Einer der Erzieher bringt regelmäßig seinen Besuchshund „Canny“ mit.
Das Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es, dem Kind die Möglichkeit und Grundlage zu geben zu einem selbstbewussten, mündigen und achtsamen Menschen heranwachsen zu können. Hierbei steht neben der Entwicklung der individuellen Kompetenzen, die Förderung des sozialen Umgangs und der Gemeinschaft, sowie das verantwortungsbewusste Verhalten in Umwelt und Natur, im Vordergrund. Wir lernen gemeinsam zu leben und zu erleben. Jedes Kind trägt durch seine Persönlichkeit und in seinem Tun einen Teil zur Gemeinschaft bei. Der Mensch und die Natur stehen hierbei in stetiger Verbindung.
Ein Tag bei uns
07:30 - 08:20 Uhr Ankommen, freies Spiel
08:30 Uhr Verlassen des Geländes und Aufsuchen eines Frühstücksplatzes
Ca. 09:00 Uhr Frühstück
Ca. 09:45 - 11:15 Uhr Zeit für: Projekte, Freies oder angeleitetes Spiel
11:15 Uhr Rückkehr zum Bauwagen, Toilettengang/Händewaschen
12:00 - 13:00 Uhr Mittagsessen
13:00 - 13:30 Uhr Ruhephase (Situationsabhängig)
14:30 Uhr Erste Abholphase
13:30 - 14:45 Uhr Freies und angeleitetes Spiel
14:45 - 15:00 Uhr Nachmittags-Snack
15:00 - 16:00 Uhr Freispiel & Aufräumen des Platzes/Bauwagens
16:00 Uhr Die Waldgruppe schließt
Soziales Lernen
Das gemeinsame Gruppenleben hat im Wald einen besonders hohen Stellenwert. Die Natur schafft täglich neue Herausforderungen, die nur in der Gemeinschaft bewältigt werden können. Für ein positives Miteinander sind klare Regeln und Absprachen von Nöten. Damit diese für die Kinder eine größere Bedeutung haben bzw. ernst genommen werden, sind die Kinder selbst in der Verantwortung, in Zusammenarbeit mit den ErzieherInnen, diese zu erarbeiten und zu etablieren. Das erleichtert den Kindern das Leben in der Gruppe. Regeln sind eine für Kinder notwendige Struktur, Sicherheit und Geborgenheit. Trotz der klaren Regeln ist die Flexibilität im Alltag gegeben, da spontanes Reagieren und Handeln, auf sich stellende Situationen im Alltag, ebenso gefördert wird. Dabei werden die Kinder an Lösungsprozessen aktiv beteiligt und tragen zur Erarbeitung und Entwicklung von Lösungsstrategien bei. Gegenseitige Achtsamkeit wird durch gemeinsames, aber auch individuelles Handeln gefördert. Die älteren Kinder helfen den jüngeren Kindern, z.B. beim Anziehen oder übernehmen Aufgaben für die Großgruppe. Jedes Kind beteiligt sich im Rahmen seiner Möglichkeiten und entwickelt einen Blick für die Gruppe als Ganzes und eine Sensibilisierung auf die Unterschiede untereinander.
Bewegungs- und Körperwahrnehmung
Kinder sind ständig in Bewegung. Der Wald bietet ihnen hierfür die besten Bedingungen. Durch Bewegung werden die unterschiedlichen Entwicklungsbereiche der Kinder gefordert und gefördert. So werden nicht nur Fein- und Grobmotorik, durch z.B. das Heben von Steinen und Ästen, oder das Sammeln von Insekten und Schnitzen angesprochen. Auch der vestibuläre Entwicklungsbereich und die Sensorik, werden beispielsweise durch die unterschiedliche Beschaffenheit des Bodens, mal weich durch Moos, hart durch Steine, uneben durch Wurzeln, gefördert. Die Kinder lernen sich selbst und ihre Möglichkeiten einzuschätzen, ihre Kraft zu dosieren und können so über sich selbst hinauswachsen.
Die Kinder erhalten im täglichen Erleben, Ausprobieren und Weiterentwickeln ihrer individuellen Fähigkeiten ein genaues Bild von sich selbst und entwickeln so ein positives Körpergefühl.
Sinneswahrnehmung und –Anregung im Wald
Lernen ist ein ganzheitlicher Prozess und Kinder lernen mit allen Sinnen. Durch den ganzjährigen Aufenthalt im Wald, werden die Kinder für die Veränderungen der Natur und Umgebung sensibilisiert. Die jahreszeitlichen Veränderungen werden mit allen Sinnen wahrgenommen und erlebt. Im Frühling riecht der Wald anders als im Herbst, im Winter ist es im Wald stiller als sonst. An der frischen Luft schmecken die Lebensmittel viel intensiver als in einem geschlossenen Raum. Jeder Stock hat eine andere Oberfläche und fühlt sich anders an.
Kognition
Durch den dauerhaften Aufenthalt in der Natur lernen die Kinder die Jahreszeiten und ihre Besonderheiten aktiv kennen. Zusammenhänge werden geschaffen und miterlebt. Wann werden die Blätter bunt und warum fallen sie herunter? Die Kinder entwickeln aufgrund der Ruhe im Wald eine hohe Aufnahmebereitschaft, Ausdauer- und Konzentrationsspanne, da sie die Möglichkeit haben sich bis ins kleinste Detail in Ruhe mit den sich ihnen stellenden Themen und Situationen zu beschäftigen. Auch die Fähigkeit zur recherchieren, Dingen auf den Grund zu gehen und Lösungsstrategien zu entwickeln wird in besonderem Maße, durch das freie Erleben und Entdecken in der Waldgruppe gefördert. Sie setzen sich nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch mit den Themen auseinander. Der Wissenstand der Kinder, in Bezug auf naturspezifische Themen, entwickelt sich erfahrungsgemäß intensiv. Des Weiteren entwickeln sie eine gute räumliche Orientierung und ein ausgeprägtes räumliches Denken.
Fantasie und Kreativität
Die Hauptbeschäftigung der Kinder ist das Spiel. Dies stellt für das Kind die Brücke zur Wirklichkeit dar. Im Spiel hat das Kind die Möglichkeit sich auszuprobieren und das täglich Erlebte zu verarbeiten. Nach einem Arztbesuch zum Beispiel spielt das Kind selbst Doktor und untersucht seine Spielkameraden auf Krankheiten. Auch werden Materialien aus ihrer unmittelbaren Umgebung vorurteilsfrei in das Spiel einbezogen, z.B. Stöcke, Steine, Tannenzapfen, Rinde usw. All diese Dinge haben keinen vorgegebenen Spielzweck, wodurch sich die Kinder selbständig entfalten und jeden Tag neue Spielhandlungen erfinden können. Im Wald gibt es keine vorgefertigten Spielmaterialien. Dadurch werden die Fantasie und Kreativität der Kinder jeden Tag aufs Neue angeregt. An einem Tag kann der Tannenzapfen als Währungsmittel genutzt werden, am anderen ist er eine Eiswaffel. So ist der Wald als Spielplatz immer aktuell; er lenkt die Kinder nicht vom eigenen Erleben ab, sondern fördert die Auseinandersetzung damit und trägt so erheblich zur Unterstützung des inneren Gleichgewichts bei.
Gesundheit
Die Gesundheit der Kinder wird durch den täglichen Aufenthalt in der Natur, der frischen Luft und des Umgangs mit Naturmaterialien gestärkt. Im Vergleich zu Hausgruppen sind sie keiner so hohen Keimbelastung, wie beim gemeinsamen Aufenthalt in geschlossenen Räumen, ausgesetzt. Dennoch stehen sie in ungefiltertem Kontakt zu Keimen aus der Umwelt. Das Immunsystem kann eine eigenständige Immunabwehr aufbauen. Durch den guten Aufbau der motorischen Fähigkeiten ist die Unfallgefahr gesenkt. Die Kinder sind in der Lage ihre motorischen Fähigkeiten, täglich auszuprobieren und einzuschätzen.
Eingewöhnung
In Anlehnung an das Berliner Model, findet die Eingewöhnung neuer Kinder unter Berücksichtigung von Alter, Entwicklungsstand und emotionaler Stabilität statt. Es ist möglich vorab Besuchs- und Schnuppertage zu vereinbaren, damit das Kind auf behutsame Art und Weise auf die Eingewöhnung vorbereitet wird.
Verhaltensregeln im Wald
Die Bedingungen im Wald und in der Natur sind zu einem Großteil vorgegeben. Aus diesem Grund ist es für uns als pädagogische Fachkräfte von besonderer Bedeutung, mit den Kindern Verhaltensregeln zu vereinbaren und auf deren Einhaltung zu achten. Sie dienen der Sicherheit unserer Kinder im Naturraum. Der Aufenthaltsbereich im Wald ist genau, nach Absprache mit dem Forstamt, für uns festgelegt.
- Die Kinder bleiben in Sicht- und Hörweite. Vereinbarte Aufenthaltsbereiche dürfen ohne Rücksprache mit den Erziehern nicht verlassen werden
- Dinge, welche den Kindern unbekannt oder gefährlich sind (z.B. Glasscherben), müssen sofort den Erziehern gemeldet werden
- Beim Spielen darf nichts in den Mund gesteckt werden
- Nach dem Toilettengang und vor dem Essen werden die Hände gründlich gereinigt
- Tote Tiere und Kot dürfen nicht angefasst werden
- Es darf kein Müll im Wald hinterlassen werden
- Das Besteigen von aufgestapeltem Holz ist verboten!
- Tiere und Pflanzen dürfen nicht mutwillig zerstört werden
- Beim Spielen und Arbeiten mit Stöcken ist Vorsicht geboten
- Wenn die Erzieher die Kinder mit einem Signal zusammenrufen, müssen alle Kinder sofort kommen
- Wir verzichten soweit es geht auf Verpackungsmaterial
- Die Grenzen von Besuchshund Canny sind zu respektieren
Toilettenregelung
An unserem Stammplatz steht uns eine Toilette zur Verfügung. Im Wald suchen sich die Kinder ein abgelegenes Örtchen, welches natürlich außerhalb des Spielbereichs liegt. Zum Gepäck gehören Klappspaten und Toilettenpapier, so dass größere Geschäfte auch ordentlich unter die Erde kommen. Es wird darauf geachtet, dass nach dem Toilettengang die Hände gesäubert werden.