Kirchorte
Pfarrkirche Hl. Kreuz Geisenheim

Eine erste Kirche findet sich in Geisenheim als sogenannte Eigenkirche bei einem Fronhof wohl bereits im 8. Jahrhundert. Der Fronhof galt als Eigentum des Reiches und des Königs. Über den König gelangte diese Kirche im frühen Mittelalter in die Obhut des Mainzer Erzbischofs. Dieser übertrug die Kirche 1146 seinem Domkapitel. Zu dieser Zeit bestand wohl eine romanische Kirche, die beareits mit einer Doppelturmfassade ausgestattet war. Bis zur Säkularisation 1803 war das Mainzer Domkapitel als Zehntherr verpflichtet, sich um Bau und Erhaltung der Kirche zu kümmern.
1510 bis 1512 wurde der Chor und die Sakristei der heutigen spätgotischen Kirche errichtet. Dabei wurden im Netzgewölbe des Chores die Wappen des Mainzer Domkapitels angebracht. 1512 bis 1518 baute die bürgerliche Gemeinde an den Chor drei weitere Joche im dreischiffigen Langhaus an.
1816 stellte man erste Schäden an den Türmen fest. Wenige Jahre später war der Zustand der Türme so untragbar, dass sie abgerissen wurden. Es dauerte etwas, bis man sich entschloss zwei neue Türme zu bauen. Man gewann dafür den aus Geisenheim stammenden Bauassessor Philipp Hoffmann (1806-1889). Unter Leitung dieses Architekten des romantischen Historismus wurden 1836 bis 1839 zwei neue Türme errichtet und das Langhaus um zwei Joche erweitert.
Der Südturm wurde 1879 durch einen Blitzschlag geschädigt. Philipp Hoffmann baute ihn nach neuen Plänen wieder auf, so dass auf den ersten Blick beide Türme identisch scheinen, der rechte Südturm bei näherem Hinschauen aber deutlich filigraner gearbeitet ist.
Adresse:
Bischof-Blum-Platz 1
65366 Geisenheim

Lorchstr. 2
65385 Rüdesheim am Rhein - Assmannshausen
Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und als Heilig-Kreuz-Kirche geweiht. Mit vollem Titel heißt die Pfarrkirche "Zur Kreuzerhöhung".
Das Titularfest ist daher am 14. September, dem Tag der Kreuzerhöhung.
Adresse:
Lorcher Str. 2
65385 Rüdesheim am Rhein

Zur Geschichte der Wallfahrtskirche
Das von der heiligen Hildegard 1165 gegründete Benediktinerinnen-Kloster wurde nach wechselhafter Geschichte im Jahre 1831 zur Pfarrkirche des oberhalb von Rüdesheim gelegenen Winzerdorfes Eibingen.
Sie ersetzte damals die baufällig gewordene Dorfkirche, von der man das Patrozinium, Johannes der Täufer, übernahm. 1857 gelang es dem damaligen Pfarrer Ludwig Schneider, die Echtheit der Hildegard-Reliquien nachzuweisen. Diese Reliquien werden seit 1929 in einem vergoldeten Schrein, gefertigt in Maria Laach und in Köln, aufbewahrt. In der Nacht vom 3. zum 4. September 1932 brach aus ungeklärter Ursache ein Feuer in der Eibinger Kirche aus. Kirche und Ostflügel brannten bis auf die Grundmauern nieder; der Schrein konnte in letzter Minute in Sicherheit gebracht werden.
Unter Berücksichtigung früherer Stilelemente entstand eine neue Kirche an gleicher Stelle, die 1935 eingeweiht und unter den Schutz der Ortspatronin Hildegard und des heiligen Johannes des Täufers gestellt wurde.
Altarbild, Kieselsteinmosaik und Fenster gestaltete Ludwig Baur aus Telgte. An der äußeren Südecke der Kirche steht eine Hildegard-Skulptur aus fränkischem Muschelkalk. Sie soll an die erste Hildegardis-Prozession erinnern, die 1857 stattfand und seither in jedem Jahr am 17. September, dem Todestag Hildegards, durch die Straßen des, 1939 nach Rüdesheim eingemeindeten Ortsteils Eibingen, führt.
Zum Jubiläumsjahr 1998 erfolgte eine umfangreiche Innenrenovierung, in deren Verlauf der Altarraum neu gestaltet wurde, der Hildegardis-Schrein einen neuen Platz im Chorraum fand und eine eigene Sakramentskapelle geschaffen wurde.
Im Jahre 2001 wurde eine neue Ikone in der Taufkapelle geweiht.
Adresse:
Marienthaler Str. 3
65385 Rüdesheim am Rhein

Ab 1270 wurde die Kirche St. Martin in Lorch erbaut. Seit 2002 ist sie Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Der Hochalter von 1483 gilt als größter und ältester Holzschnitzaltar und ist von herausragender kunstgeschichtlicher Bedeutung. Die heutige Orgel der Kirche wurde 1984 eingeweiht. Eine einmalige Besonderheit ist das Register „Riesling 2-fach“, das unter Vogelgezwitscher eine Klappe, dahinter Weinflaschen und zwei Gläser, öffnet.
Adresse:
Markt 4
65391 Lorch

Teile der bereits um 1400 bestehenden Kapelle sind noch immer im heutigen Chor erhalten. Um 1700 wurde dann das Kirchenschiff mit etwas mehr Firsthöhe und flacher Decke auf Längsunterzug gebaut. Als Baumaterial benutzte man Bruchschiefer. Die Außenwände blieben unverputzt. Die Konsekration des Hochaltars war am 5.8.1700.
1927 war die Westgiebelmauer so baufällig, dass sie weggerissen werden musste. Anschließend wurde ein Vorbau in gleicher Breite und Höhe wie das Schiff mit einem achtseitigen Dachreiter errichtet. An der Südwand kennzeichnet ein Strebepfeiler den Anschluss zwischen altem Schiff und Vorbau. Außerdem wurde die Empore unter Wiederverwendung alter Teile wesentlich vergrößert. Im April 1929 wurde die Kirche mit dem neuen Anbau konsekriert.
1959 wurde der gesamte Innenraum gründlich renoviert. Dabei wurde eines der Buntglasfenster aus dem Chor zugemauert, die anderen beiden kamen auf die Empore. 1964 wurde an der Südseite eine neue Sakristei angebaut, da die alte zu klein geworden war.
Anfang der 1990er Jahre wurde der Innenraum wieder renoviert, wobei die Buntglasfenster von der Empore wieder zurück in den Chor kamen und das mittlere Fenster wieder sichtbar gemacht wurde. Außerdem wurde der Fußboden erneuert und die Kirchenbänke bekamen statt der grünen eine braune Farbe. Die Abbildungen der vier Evangelisten im Triumphbogen und der vier Engel auf der Empore wurden wieder freigelegt und restauriert. Der Unterbau des Dachreiters war vom Holzwurm befallen und musste erneuert werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt war die Zivilgemeinde für den Unterhalt des Kirchturms, der Glocken und der Uhr zuständig, weil die Glocken früher auch bei Feuer geläutet wurden. Dann wurden diese an das Bistum Limburg verkauft.
Die Glocken stammen, nachdem die alten im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden mussten, aus dem Jahr 1952 und sind auf das "Te deum" abgestimmt. Die größte Glocke mit einem Durchmesser von 73 cm und einem Gewicht von 250 kg ist die Marienglocke, Ton cis". Die mittlere Glocke ist die Michaelisglocke, an der die Kirchenuhr angeschlossen ist. Sie hat einen Durchmesser von 61 cm, wiegt 150 kg und ist auf e" gestimmt. Die kleinste Glocke mit einem Durchmesser von 54 cm ist die Laurentiusglocke, die als Sterbeglocke geläutet wird. Sie wiegt 100 kg und erklingt in fis".
Der Hochaltar mit der Kreuzigungsgruppe aus Holz stammt aus dem Jahr 1680. Für den neuen Zelebrationsaltar von 1985 wurden Teile der alten Kanzel verwendet.
An der Nordwand ist eine Skulptur des Kirchenpatrons, des heiligen Laurentius, zu sehen, die 1720 von der Kirchengemeinde Presberg in Auftrag gegeben worden war. Die Darstellung Johannes des Täufers an der Südwand und die thronende Muttergottes auf dem rechten Seitenaltar wurden um 1480 von dem mittelrheinischen "Meister mit dem Brustlatz" geschaffen. Die Figur des heiligen Josef auf dem linken Seitenaltar ist fränkischen Ursprungs und um 1750 entstanden. Beide Seitenaltäre sind ca. 1680 hergestellt worden.
Die großen Buntglasfenster im Chor zeigen die Geburt Jesu, die Kreuzigung Jesu und die Heiligen Drei Könige. In den Rundfenstern, die zum Teil gestiftet wurden, befinden sich Abbildungen der heiligen Hildegard, des heiligen Georg, des heiligen Petrus Canisius und des heiligen Hubertus.
Der Taufstein aus Marmor in Pokalform stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Die erste Orgel wurde 1801/1802 aus der Kreuzkapelle in Lorch erworben. Die derzeitige Orgel wurde 1896 von der Orgelbauerfamilie Gerhard in Boppard gekauft und 1929 umgebaut.
Quelle: Pfr. Dieter Braun, Pfarrer in Johannisberg, Stephanshausen und Presberg von Februar 1984 bis Juli 1995
Adresse:
Rüdesheimer Str. 7
65385 Rüdesheim am Rhein

Der älteste Teil der Pfarrkirche besteht aus der Turmkapelle (10. Jh.) mit zwei gedrungenen Säulen und Würfelkapitälen (heute Gnadenkapelle).
Die Pfarrkirche entstand im 12. Jahrhundert auf Grund eines Gelübdes des Engelhard Brömser. Er stammte aus altem Rüdesheimer Adelsgeschlecht, es wird berichtet, dass er am 3. Kreuzzug (1189- 1192) teilnahm und in maurische Gefangenschaft geriet. Er versprach für den Fall einer glücklichen Heimkehr den Bau der Kirche. Das ersehnte Wunder fand statt, er kehrte zurück und ließ sogleich die Kirche bauen.
Ebenfalls eine Stiftung der Brömser ist die gotische Hallenkirche aus dem 14./15. Jahrhundert.
1719 erfolgte eine totale Renovierung der Kirche.
1766 wurde der romanische Kirchturm mit einem "Zopfhelm" ("Zwiebelturm") versehen und ein barocker Hochaltar eingerichtet.
1913-1914 konnte eine großzügige Erweiterung der Pfarrkirche durchgeführt werden.
Am 25.11.1944 - am Katharinentag - wurde die Kirche durch einen schweren Bombenangriff weitgehend zerstört.
Sofort nach dem Ende des 2. Weltkrieges begann der Wiederaufbau der Kirche als Hallenkirche unter Einbeziehung der erhaltenen alten Teile. Pfarrer Valentin Duchscherer und der Rüdesheimer Architekt Johannes Traut erwarben sich dabei besondere Verdienste.
Schon 1955 fand die Konsekrierung durch den Limburger Bischof Dr. Wilhelm Kempf statt.
Am 25. November jährt sich zum 70. Mal die Bombardierung der Stadt Rüdesheim am Rhein.
Der Gedenktag der heiligen Katharina von Alexandrien ist seitdem als "Katharinentag" in die Geschichte der Stadt eingegangen. War bis zu diesem Tag des Jahres 1944 der Krieg für die Rüdesheimer keine unmittelbare Gefahr, veränderte sich innerhalb von gut zwanzig Minuten das Schicksal des kleinen Städtchens.
Wer überlebte, kletterte aus den Kellern und erkannte seine Stadt nicht mehr wieder; nichts war, wie noch wenige Minuten zuvor. Über 200 Menschen verloren bei diesem Angriff ihr Leben, mehr als zwei Drittel der Bebauung war zerstört oder schwer beschädigt.
Die Stunden nach dem Angriff galten der Suche nach Überlebenden, bzw. der Bergung der Opfer. Traumatisiert wühlten sich die Bürger durch die brennenden Trümmer, stets in der Hoffnung, Überlebende zu finden. Galt es in den ersten Tagen, zunächst den Alltag irgendwie zu meistern, breitete sich rasch der Wille zum Wiederaufbau aus, der an vielen Stellen der Stadt schnell vorangetrieben wurde. Hatten viele Menschen auch Angehörige verloren und standen vor dem materiellen Nichts, der Lebenswille und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft konnte nicht ausgelöscht werden.
Adresse:
Am Markt
65385 Rüdesheim

Die Kirche St. Anna wurde 1748 erbaut. Sie wurde als Saalkirche errichtet und hat einen achteckigen Dachreiter.
Um 1670 wurde der Hochaltaraufsatz errichtet. Die Kanzel stammt aus dem 17. Jahrhundert.
Adresse:
Burgstr. 1
65391 Lorch

Erstmals 1401 wird eine der Hl. Petronilla geweihte Kapelle in Aulhausen urkundlich erwähnt. Man geht davon aus, dass diese Kapelle später zur Pfarrkirche ausgebaut wurde.
In der Kirche von Aulhausen steht eine Halbbüste der Hl. Petronilla. Um die Mitte des 18. Jh. hat ein namentlich nicht genannter Meister das Bildnis der Hl. Petronilla aus Lindenholz geschnitzt. Die Farbigkeit wurde im 19. oder 20 Jahrhundert restauriert. Petronilla hält in der rechten Hand einen Palmzweig, der sie als Märtyrerin kennzeichnen soll, was aber der Legende zufolge nicht zutrifft. Die Plastik steht auf einem Holzschrein, der bereits um 1670 angefertigt wurde. Holzplastik und Schrein stehen auf einem an der Wand befestigten Sockel. Ursprünglich stand das Reliquiar über dem Hochaltar, oberhalb des Tabernakels. Die Hl. Petronilla ist u.a. die Patronin der Reisenden, Touristen und Fieberleidenden.
Zum Baustil und den verschiedenen Renovierungen
Es handelt sich um eine spätgotische, einschiffige Kirche mit achteckigem Chorabschluss. Die Decke ist als hölzernes Tonnengewölbe ausgeführt, der Dachreiter ist eine Dekorationsform des 18. Jahrhunderts. Die Kirche wird ursprünglich als Friedhofskapelle bezeichnet.
Um die Kirche herum lag früher der Kirchhof, der - wie auch die Kirche selbst - als Begräbnisstätte gedient hatte. Dies wurde durch Skelettfunde belegt, die bei einer Renovierung um 1910 gefunden wurden. Zwei Feuersbrünste (1873 und 1882), jeweils verursacht durch Blitzeinschläge, hatten das Balkenwerk der Decke entzündet. Zwar wurde das völlige Niederbrennen der Kirche verhindert, doch hatte es auch Schäden im Mauerwerk gegeben.
Im Zuge des Wiederaufbaus wurde 1883 die Sakristei angebaut und es kam eine dritte Glocke hinzu. Die ebenfalls neu eingebaute Uhr gehörte jedoch der Zivilgemeinde.
1889 wurde nach einem neuen Platz für den Friedhof gesucht und dieser am "Karrenweg", der heutigen Schlossstraße, gefunden. 1904 wurde der Friedhof durch eine Mauer vergrößert.
Eine vollständige Renovierung der Kirche unter Niederlegung der Mauern des Chores erfolgte 1908. Bei weiteren Renovierungsarbeiten in 1912 wurden zwei kleine Seitenaltäre eingebaut, der Boden erneuert, ein Ofen beschafft und eine Krippe gestiftet.
1926 wurden die Außenwände der Kirche renoviert, 1932 wurde die Kirchentreppe von der Hauptstraße aus gebaut.
Zwei der drei Kirchenglocken mussten 1942 zu Kriegszwecken abgeliefert werden. Im August 1955 erfolgte der Einbau von zwei neuen Glocken, jetzt mit einem elektrischen Antrieb versehen.
1963 wurde die Erweiterung der Kirche geplant und bereits 1964 durchgeführt. Hierbei wurde die Kirche durch einen Anbau erweitert und fast neuwertig ausgestattet und renoviert. Im Zuge dieser Renovierungen wurden mehrere Altar- und Heiligenfiguren erneuert und modernisiert.
Am 15.11.1964 wurde die Kirche durch Bischof Wilhelm Kempf geweiht und Aulhausen zur selbständigen Pfarrei ernannt.
1973 wurde das Provisorium des am Altar den Gläubigen zugewandten Priesters einer Dauerlösung zugeführt. Einerseits "soll der alte Altar, der zu den schönsten Barockaltären des Rheingaus zu zählen ist, ..... unter allen Umständen stehen bleiben." Um aber die neue Praxis des Gottesdienstes (den Gläubigen zugewandter Priester) auf Dauer zu etablieren,wurde ein Altar sowie ein Ambo aus Saynsilber angeschafft.
1974 wurden die vom Holzwurm befallenen Heiligenfiguren restauriert. Am 27.03.1975 konnte der Figur der Hl. Petronilla die im Bauschutt gefundene und restaurierte Krone wieder aufgesetzt werden.
1980 wurde die Außentreppe der Kirche neu gestaltet., 1987 erhielt die Kirche einen neuen Innenanstrich und es erfolgte der Einbau einer Lautsprecheranlage. 1995 erfolgte eine weitere Innenrenovierung (Anstrich und elektrische Anlage.) 1996 fand eine Sanierung des Glockenstuhls statt und es wurde eine digitale Orgel unter Pfr. Grote angeschafft. Der alte Prospekt und alle Pfeifen der alten Orgel bleiben aber erhalten.
Der aktuelle Zustand der Kirche ist stark renovierungsbedürftig. 2013 wurden Rissmonitore angebracht, um die Rissbildungen in Wänden und im Tonnengewölbe zu beobachten. Ein Verschlechterung ist zum Glück nicht festzustellen.
Adresse:
Hauptstr. 42
65385 Rüdesheim am Rhein

Die Basilika St. Johannes der Täufer steht auf historischem Grund. Der Berg bzw. die Anhöhe, auf dem Schloß und Basilika stehen, wurde wegen der Zugehörigkeit zu den Mainzer Bischöfen ursprünglich Bischofsberg genannt. Der Berg wurde zusammen mit allen Bauten im 11. Jahrhundert an die Benediktinerabtei St. Alban in Mainz übergeben. Auf dem Berg sollte ein neues Kloster entstehen, was dann auch geschah. Johannisberg war damit das erste Kloster im Rheingau überhaupt.
Vermutlich gab es auf dem Berg bereits eine Kapelle, die dem Hl. Nikolaus geweiht war. Deshalb wurde der Hochaltar auch zunächst auf den Hl. Nikolaus geweiht. Die Figur am rechten Eckpfeiler des Chorraumes der Basilika erinnert bis heute daran. 1130 wurde die Kirche dann aber auf das Patronat des Hl. Johannes des Täufers geweiht, das bis heute Kirche und Ort den Namen gibt.
Nach einer Blütezeit litt das Kloster im 16. Jahrhundert unter den Wirren der Zeit. 1563 wurde der letzte Abt abgesetzt und das Kloster einem weltlichen Verwalter unterstellt. Das Klosterleben ging zumindest an diesem Ort damit zu Ende.
1716 wurde das Kloster für die Abtei Fulda erworben. Die Klostergebäude wurden abgerissen und an deren Stelle ein Schloß als Sommerresidenz für die Fuldaer Äbte gebaut. Im Zuge des geänderten Zeitgeistes wurde die Basilika dabei auch barockisiert. Nach der Säkularisation gingen Schloß und Kirche an Kaiser Franz I. von Österreich, der es Clemens Wenzel Lothar Fürst von Metternich-Winneburg für seine Verdienste beim Wiener Kongress schenkte. Fortan stand die Basilka unter dem Patronat dieses Hauses. 2006 endete die Geschichte des Hauses Metternich-Winneburg, da das Fürstenpaar keine Nachkommen hatte. Schloss, Kirche und Patronat gingen auf einen neuen Eigentümer über.
Die Kirche
Die alte Basilika von 1130 war eine Pfeilerbasilika mit Querschiff und drei Apsiden. Der Vierungsturm erhielt im 15. Jahrhundert einen spitzen Helmaufsatz. 1718 legte man den noch vorhandenen Westturm nieder und verkürzte das Langhaus der Kirche für den Bau des Schlosses.
Die Klausurgebäude des Klosters wurden im 18. Jahrhundert abgerissen und die Kirche barockisiert. Sie erhielt u.a. einen Dachreiter auf der Vierung. Wenig später erfolgte dann unter Staatskanzler Metternich ein klassizistischer Umbau.
Am 12./13. August 1942 verursachte ein schwerer Fliegerangriff erhebliche Schäden an der Basilika. Die Kirche brannte vollkommen aus, die ursprünglichen Mauern der romanischen Basilika blieben aber stehen. Mit Hilfe von Rudolf Schwarz, einem bedeutenden Kirchenbaumeister des 20. Jahrhunderts, wurde die Basilika ab 1945 wieder aufgebaut. Dabei nahm man die alte romanische Basilika als Vorbild, so dass der Bau heute wieder die alten Dimensionen vorweist. Am 8. Juni 1952 wurde die Kirche wieder konsekriert und dient nach wie vor als Pfarrkirche der Pfarrei St. Johannes der Täufer.
Adresse:
Schlossallee
65366 Geisenheim

Bau - Brandopfer - und Wiederaufbau der Kirche St. Bonifatius
Die alte Pfarrkirche St. Bonifatius wurde bis in das Jahr 1872 genutzt und in ihrer Zeit zweimal Opfer der Flammen. 1801 brannte die Kirche mit Pfarrhaus völlig aus, 1804 wurde die Kirche wiederhergestellt. 1872 wurde sie erneut durch Feuer zerstört, und man errichtete 1879, sieben Jahre nachdem die alte Kirche aus dem 16. Jahrhundert (1551 Pfarrei ) dem Brand zum Opfer gefallen war, hoch auf dem Felsen über Lorchhausen, dem "Bischofsberg", die heutige Pfarrkirche St. Bonifatius.
Schließlich konnte die Kirche am 5. Juni 1879 durch Pfarrer Wilhelm Aloys Ohlenschläger, am Patronatsfest des heiligen Bonifatius, eingeweiht werden. Wie aus der Chronik von Lorchhausen hervorgeht, fand die bischöfliche Weihe (Konsekration) der Kirche 5 Jahre später am 5. Juni 1884 durch den Bischof von Hildesheim, Dr. Wilhelm Jakobi, statt. Die Kirche bot zur Zeit ihrer Weihung noch keinen Schmuck. In den Folgejahren wurde sie jedoch zu einem Schmuckstück der Gemeinde. So zeigt der Hochaltar von 1884 (ein Werk des Bildhauers Theodor Stracke 1842 – 1919) das Leben und Wirken des heiligen Bonifatius.
Die Pfarrkirche St. Bonifatius ist ein weithin sichtbarer Mittelpunkt von Lorchhausen und Zentrum der religiösen Gebräuche. Sie ist eine neugotische dreischiffige kreuzgewölbte Hallenkirche mit Querschiffen, Chor mit polygonalem Schluss, einem Turm als Westvorbau.
Der Architekt war Maximilian Emanuel Franz Meckel (* 28. November 1847 in Dahlen (Mönchengladbach); † 24. Dezember 1910 in Freiburg im Breisgau). Meckel entwarf mehr als 50 Kirchen, die meisten im neugotischen Stil. Die große Zahl der Entwürfe ist zurückzuführen auf seine Tätigkeiten als Diözesanbaumeister des Bistums Limburg von 1887 bis 1892, ab 1892 als Erzbischöflicher Bauinspektor und ab 1894 als Erzbischöflicher Baudirektor des Erzbistums Freiburg. Seine bedeutendste Aufgabe war die Renovierung und Neugestaltung der Fassade des Römers, des mittelalterlichen Rathauses von Frankfurt.
Text von Klaus-D. Wupper aus Witten
Adresse:
Am Rebenhang 1
65391 Lorch
Geschichte der Clemenskapelle
Zwischen den Weinbergen und dem darüber beginnenden Wald schaut die 1909 erbaute Clemenskapelle hervor, von der aus besonders der schöne Ausblick über das Dorf und die Rheinniederung überzeugt.
Die Clemenskapelle wurde benannt nach dem Initiator des Baues Pfarrer Clemens La Roche. Die zu Ehren der "Schmerzhaften Muttergottes", nach den Plänen des Geisenheimer Architekten Georg Hartmann, errichtete Kapelle, ist wie die Pfarrkirche aus unverputztem heimischen Bruchstein ausgeführt.
Hoch über Lorchhausen gelegen fügt sie sich malerisch in das Landschaftsbild ein. Wer den Anstieg dorthin über den Kalvarienberg mit seinen Kreuzwegstationen aus dem Jahre 1870 unternimmt, wird mit einem herrlichen Blick über das Dorf belohnt.
Der Lorchhäuser Bürger Heinrich Nies (geb. 1827) hatte die Idee den Weg mit den 14 Stationen zu errichten. 1870 am Fest Kreuzerhöhung wurde der Kreuzweg eingeweiht. Der Kreuzweg endet an der Clemenskapelle. Die schönen, backsteinsichtig, schiefergedeckten Kreuzwegstationen beherbergen in ihren spitzbogigen Nischen farbig gefasste Reliefbilder vom Leiden Jesu Christi. Diese Bilder stammen aus der Pfarrkirche und wurden 1961 vor die ursprünglichen Reliefs, die in schlechteren Zustand waren, gesetzt. Der Altar der Kapelle zeigt die Kreuzigungsgruppe. 2009 feiert die Gemeinde das 100-jährige Bestehen ihrer Kapelle mit einem Gottesdienst und dem anschließenden Fest auf dem Kalvarienberg. Zweimal im Jahr wird beim Gang zur Kapelle der Kreuzweg gebetet.

Ransel ist, nach Ausweis des Taufbuches, erst 1653 zu einer Pfarrei errichtet worden. Vorher hatte es zwar einen Pleban (Leutpriester, Seelsorger), wurde aber bis 1674 vom Kloster Schönau versehen. Nach einer anderen Quelle hatte Ransel bereits seit 1444 einen eigenen Pfarrer. Zu Ransel gehörte stets als Filiale der Ort Wollmerschied. Sauerthal, gleichfalls kurze Zeit eine selbstständige Pfarrei, kam in ein Filialverhältnis zu Ransel. Für die frühere Zugehörigkeit zu Lorch sprechen nicht bloß einzelne Einkünfte, welche der Pfarrer zu Ransel aus der herrschaftlichen Kellerei zu Lorch bezog, sondern auch der Umstand, dass die Ranseler bis zum Jahre 1684 aus der Pfarrkirche zu Lorch gratis die Hostien bezogen, wofür sie dem Lorcher Pfarrer 25 Ostereier abzugeben hatten.
Geschichte:
Von der Beschaffenheit der ersten Kirche oder Kapelle zu Ransel ist nichts mehr bekannt. Wahrscheinlich ist sie 1714 einem Großbrand zum Opfer gefallen, bei dem fast der ganze Ort abbrannte. Die jetzige Kirche wurde von 1740 - 45 erbaut; sie war ein einfacher Kasten, dessen Eingang heute noch vor der Sakristeitür auf der linken Seite zu sehen ist. Es handelte sich ursprünglich um einen verputzten Saalbau aus Schiefer-Bruchstein. Der Dompropst gab freiwillig Geld und Holz zum Kirchenbau. 1746 wurde sie konsekriert und der heiligen Katharina von Alexandria (Märtyrerin, Gedenktag 25. Nov., Attribute: zerbrochenes Rad, Buch, Krone) geweiht. Sie hat drei Altäre, St. Katharina, der seligen Jungfrau Maria und der heiligen Barbara (Patronin der Bergleute) geweiht. Auch hat die Kirche authentische Reliquien des hl. Justinus und des hl. Philipp Neri. Die Baulast lag auf den Gemeinden Ransel und Wollmerschied. Doch scheint der damalige Bau nicht sehr solide gewesen zu sein, denn schon 1797 war der Kirchengiebel und Turm dem Einsturz nahe, so dass die Gemeinde sie notdürftig reparieren ließ. Die Orgel war um 1790 so schlecht, dass Pfarrer Weller sich bewogen fand, auf seine Kosten eine neue anzuschaffen. Die neue Orgel wurde 1791 von Fa. Ripple in Mainz erbaut.
1783 wurde das baufällige Beinhaus auf dem Friedhof abgerissen und nicht mehr erneuert. Mitte des 19. Jahrhunderts wurde auf dem Friedhof das neugotische Kruzifix aus gelbem Sandstein errichtet. Der Kirchfriedhof wird auch heute noch genutzt.
Die Kirche wurde 1862 restauriert. 1890 wurde der Chor erweitert.
1912 wurde die jetzige Orgel von der Fa. Horn, Limburg erbaut, dabei wurden auch die alten Orgelpfeifen aus Holz ausgetauscht, die wiederum an die Bauern als Jauche-Rohre versteigert wurden. Die Orgel kann heute noch im „Fußbetrieb“ gespielt werden.
1926 wurden neue Kirchenglocken angeschafft. Nach einem Erlass des Reichswirtschaftsministers wurden am 30.03.1942 die größte und die kleinste Glocke beschlagnahmt.
Während des 2. Weltkrieges schlug im Gottesdienst um 7.00 Uhr morgens, genau in der Mitte des Hauptschiffes, eine Granate ein. Ein Teil des Daches, der Decke und der Fenster wurden dabei zerstört. Diese Schäden wurden komplett durch Eigenleistung und die ortsansässigen Betriebe erneuert. Personenschaden gab es trotz des stattfindenden Gottesdienstes keinen. Die Fenster haben keinen großen Schaden erlitten, wurden aber dennoch erneuert. Einzig das hinter dem Hochaltar befindliche Fenster blieb erhalten.
Nach dem Krieg wurde das Dach der Kirche neu eingedeckt. Ein gedungener Hauben-Dachreiter bekrönt das westliche Schieferdachende.
1952 bekam die Kirche neue Glocken, das Läutewerk wurde elektrifiziert.
1954 wurde eine westliche Vorhalle angebaut und gleichzeitig die hölzerne Orgelempore im Innern weiter vergrößert, unter Verwendung der alten Bauteile. Im Zuge der Renovierungen der 1950er Jahre wurde auch der Außenputz entfernt und so präsentiert sich das Gebäude heute „steinsichtig“ nach dem Geschmack der damaligen Zeit.
1963 entstanden unter Pfarrer Ramb eine neue Sakristei, neue Fußböden und eine Warmluft-Heizungsanlage, diese wurde bis 1993 genutzt, und dann auf Erdgas umgestellt.
1967 – 1980 war Clemens Rohbeck Pfarrer, der umfangreiche Renovierungsarbeiten veranlasste. 1971 wurden bei der Renovierung der Altäre und des Innenraumes die Deckengemälde entfernt. Pfarrer Rohbeck fand aber auch das heutige Sockelschild am Hochaltar. Dies war mit der Rückseite als „Baustein“ am Hochaltar verwendet worden und zeigt eine Inschrift eines Mannes aus Oestrich-Winkel mit einer Widmung. Wann und warum genau das Chorgestühl und die bereits tiefer gesetzte Kanzel (sie wackelte) sowie die Kommunionbank komplett entfernt wurden, ist nicht bekannt. 1960 war alles noch vorhanden, aber wohl morsch.
Bis 1980 lebten in Ransel Dernbacher Ordensschwestern, die auch den katholischen Kindergarten betreuten. Der im Eingangsbereich befindliche Altar stammt vermutlich aus dem Haus der Schwestern.
1980 kam die Pfarrgemeinde Ransel zum pastoralen Raum Lorch, Pfarrer war Wilhelm Benedikt. 1981 bis 1988 war Schwester Clarentia Gemeindeschwester. Von 1989 bis 2015 war Silvia Mertens Gemeindereferentin.
1995 fand eine Renovierung des Innenraumes statt, mit Wiederherstellung der gemalten Heiligen in Neorenaissancerahmungen von 1900, als Werke des Mainzer Kirchenmalers Valentin Volk, und durch den Restaurator Herrn Daniel aus Geisenheim/Marienthal wieder freigelegt. Das Gemälde über dem Hochaltar konnte nicht wieder erstellt werden.
Am 30.11.1996 Jubiläum: 250 Jahre Pfarrkirche St. Katharina Ransel.
Ab 2005 war Holger Daniel Pfarrer.
Zum 01.01.2010 Zusammenschluss mit acht weiteren Kirchengemeinden zum pastoralen Raum Rüdesheim-Lorch; St. Katharina wurde Ortskirche von St. Martin Lorch.
Seit dem 01.01.2015 die weitere Fusion zum pastoralen Raum Heilig Kreuz Rheingau, Sitz Geisenheim; Pfarrer sind Marcus Fischer und Michael Pauly. http://heilig-kreuz-rheingau.de/.
2021 wurde das ehemalige spätgotische Altarkreuz (ca. 1520), das seit 40 Jahren in der Sakristei hing und dessen Korpus mit Goldfarbe überstrichen war, zur Restaurierung in die Werkstatt von Christiane Kunz-Weiß in Niddatal gegeben. Mithilfe von Spenden konnte das Vorhaben finanziert werden. Am Aschermittwoch, den 22. Februar 2023 fand mit der Segnung des in seiner Ursprungsfassung wiederhergestellten Kreuzes das Projekt seinen Abschluss. Das Kreuz wurde, mit den beiden dazugehörigen Allianzfiguren aus dem Hochaltar zu einer Kreuzigungsgruppe zusammengeführt und vorne rechts im Chor aufgehängt.
Ausstattung:
Hochaltar um 1685 in Knorpelwerkstil mit spätgotischen Figuren von unterschiedlichen Schnitzern im Altar neu zusammengestellt.
Hauptfigur in der Mitte: Muttergottesfigur aus Holz, qualitätsvolle Arbeit aus der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts, Fassung erneuert, Krone und Zepter ergänzt. Seitlich: Heilige Barbara mit dem
Turm und die heilige Katharina mit dem Schwert. Die Assistenzfiguren, rechts und links neben der Tabernakelnische (Maria und Johannes) , gehören wohl zu einem Kreuz aus dem 17. Jh., welches sich bis 2023 in der Mitte des Altares befand und bei der Neusortierung zum Taufstein gehängt wurde. Das Sockelschild hat die Inschrift: „Zu Ehren Gottes und Lob St. Anna hat der Ehrsahm Dn. Johannes Wollf Bürgersohn Bender allhirr in Oestrich und seine liebe Hausfrau Anna Gertrudis diesen Altar lassen illuminieren. Im Oktober Anno Domini 1685“.
Chor rechts: Spätgotische Kreuzigungsgruppe (ca. 1520, ehemals aus dem Hochaltar s. o. Geschichte) mit Maria und Johannes.
Chor links: Petrus und Paulus, dahinter die Heilige Katharina.
Rechter Seitenaltar mit Intarsien-Altarretabel. Unten ein Gemälde der Beweinung Christi, darüber ein Gemälde der heiligen Elisabeth von Thüringen. Seitlich darunter rechts und links zwischen ionischen Säulen vier Nischen mit folgenden Alabasterfiguren: Hl. Cäcilia, Hl. Dorothea, Hl. Katharina, Hl. Margaretha (alles Anfang 17. Jh., bis auf das große Altarbild, das wohl aus dem 20. Jh. stammt). Er war vor der Restaurierung übermalt, bzw. mauerwerklich verputzt. Der jetzige Sockel wurde nachträglich angebracht, bzw. mehrfach verändert in den Jahrhunderten.
Linker Seitenaltar: Architektonischer Aufbau aus dem 17. Jahrhundert, Gemälde neueren Datums (Maria mit Jesus auf dem Schoß).
Im Kirchenschiff: Weitere Heiligenfiguren aus dem 18. Jh. aus Holz und farbig gefasst:
Links vorne: Antonius der Große
Rechts vorne: Sebastian
Links hinten: Nikolaus
Rechts hinten: Johannes von Nepomuk
Die Heiligen an der Decke, im Uhrzeigersinn:
Hl. Hildegard
Hl. Bilhildis
Hl. Lubentius von Dietkirchen
Hl. Goar von St. Goar
Hl. Alban von Mainz
Mitte hinten: Hl. Rabanus Maurus von Mainz
Werner von Oberwesel
Hl. Ferrutius von Mz.-Kastel / Bleidenstadt
Hl. Castor von Koblenz
Hl. Katharina
Hl. Elisabeth von Schönau
Hl. Bonifatius
Im Chorraum befindet sich ein Deckenfresko vom Lamm Gottes.
Im Kirchenschiff: Taufstein aus Marmor, Ende 18. Jh., dahinter ehemaliges Hochaltarkreuz aus dem 17. Jahrhundert.
Im Eingangsbereich: Altar wohl aus dem ehemaligen Schwesternhaus der Dernbacher Schwester. Die Figuren wurden von der Ranseler Keramikerin Felizitas Müller gestiftet.
Orgel gebaut 1912 von dem Orgelbauer Carl Horn, weitestgehend original erhalten.
Glocken:1952 von der Fa. Albert Junker, das Läutewerk wurde elektrifiziert. Bis dahin wurde von
Hand geläutet. Das Geläut besteht aus drei Glocken, (Christus, Maria, Josef), diese wurden seinerzeit aus Briloner Sonderbronze gegossen. Diese zinnfreie Kupfer-Silizium-Legierung wird heute nicht mehr verwendet und war in Brilon entwickelt worden, um in der Nachkriegszeit Devisen zu sparen.
Zu Ransel:
Ransel wird erstmalig 1187 als „Ramsel"(Knoblauchstätte) erwähnt. Der Name könnte darauf hinweisen, dass „Ramsel“ ursprünglich eine keltische Siedlung war Es gehörte zu den ersten Stützpunkten des Mainzer Erzstiftes, das bereits in dieser Zeit neben dem Hof Ransel einen Hofbesitz in Weisel besaß. 1675 trennte Ransel seine Waldmark von der von Wollmerschied und 1767 von der von Lorch. Ein eigenes Gerichtssiegel hatte Ransel seit 1765. Es zeigte die Schutzpatronin der Kirche, die hl. Katharina. 1714 soll Ransel abgebrannt sein. Bis 1803 verlief bei Ransel die Grenze zur Kurpfalz mit dem Amt Kaub. Später war Ransel Teil der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Nach dem Ersten Weltkrieg befand sich der Ort in einem kleinen Gebiet, dem Freistaat Flaschenhals zwischen den Besatzungszonen der Amerikaner und Franzosen. Das Gebiet wurde 1919 im Vertrag von Versailles als Freistaat anerkannt und bestand bis 1923. Seit 1947 ist Ransel Teil des Bundeslandes Hessen. Am 01.01.1977 wurde Ransel nach Lorch eingemeindet.
Um 1700 hatte Ransel 17 Bürger und 5 Beisassen, 1820 waren es 255 Einwohner. 1960 betrug die Einwohnerzahl 415, jetzt sind es ca. 450.
Ransel war eigentlich immer „Grenzgebiet“. Auch heute ist es der äußerste Zipfel von Hessen, bzw. auch des Rheingau-Taunus-Kreises. Gärten, getrennt durch einen kleinen Weg, die sich direkt an die Gärten der Häuser, parallel, entlang der Hauptstrasse anschließen, waren zeitweise nicht mehr zu Ransel gehörig. Ransel war wohl immer ein Durchgangsort von der damaligen reichen „Kloster“- und Färberstadt Lorch mit ihrem Weinanbau nach Nastätten in das Blaufärberland oder weiter in das Kannenbäckerland. Die Bürger lebten hauptsächlich vom Schieferabbau in den umliegenden Schiefergruben und vom reichlich vorhandenen Wald.
Quellen: Chronik der Stadt Lorch im Rheingau
„Heft Ransel“ von Pfarrer Zell
„Ransel – Notizen zur Kirche“ von Theo Debert 20.02.1984
Auszug aus „Beiträge zur Geschichte des Handcapitels Rheingau und seiner vierundzwanzig Pfarreien“, Wiesbaden 1879
http://www.lorch-ransel.de/
„… ist ein feins Ländlein“ von Karl Rolf Seufert
Erinnerungen Ranseler Bürger
https://de.wikipedia.org/wiki/St._Katharina_(Ransel)
Adresse:
Kirchstr. 21a
65391 Lorch

Es gibt Hinweise dafür, dass in Stephanshausen bereits 1401 eine Kapelle stand. Die Bausubstanz der heutigen Kirche weist darauf hin, dass es eine spätromanische Kapelle gewesen sein muss. Die Zeit des Dreißigjährigen Krieges setzte der Kapelle stark zu. 1636 wurde sie niedergebrannt und erst nach 16 Jahren wieder aufgebaut. Mit dem Wachsen des Ortes entschloss man sich 1749 für den Umbau und die Erweiterung der Kapelle nach Westen hin. Etwa ein Drittel des Kirchenschiffes stammt aus dieser Zeit.
1755 wurde die Kirche zur Pfarrkirche erhoben. 1862 erfolgte eine Restaurierung, da die Kirche baufällig geworden war. Am 29. September 1862 wurde die Kirche neu konsekriert. Pfarrer Dr. Wahl (Pfarrer in Stephanshausen 1936 bis 1970) besaß Geschick und Kunstverständnis und stattete die Kirche weiter aus. Dazu zählt auch die Beschaffung der Kreuzigungsgruppe auf dem Hochaltar. Die Christusfigur stammt aus dem Jahr 1610. 1953 erfolgte eine Innenrenovierung der Kirche. 1972 wurde ein neuer Zelebrationsaltar aufgestellt.
Adresse:
Hauptstr. 9
65366 Geisenheim

Der Kirchenpatron
Der heilige Antonius von Padua war ein portugiesischer Theologe, Franziskaner und Prediger. Er ist einer der 36 Kirchenlehrer der römisch-katholischen Kirche, der Patronatstag ist der 13. Juni.
Adresse:
Rheingaustr. 22
65391 Lorch