Ein besinnliches Weihnachtsfest
Warum das kleine Schaf zu spät kam
Eine Weihnachtsgeschichte von Hannelore Dierks
Irgendwann in der Weihnachtszeit zog ein Schäfer mit seiner Herde durch die Gegend. Sie suchten ein Quartier für den Winter. Durch den harten Frost und den hohen Schnee war auf den Weiden kein Gras mehr zu finden.
Rex, der Schäferhund musste gut aufpassen, dass kein Schäfchen vor Erschöpfung am Wegesrand liegen blieb.
Endlich sahen sie in der Ferne eine Scheune. Der Schäfer stellte fest, dass sie als Winterquartier hervorragend geeignet war. Es gab sogar einen Bottich mit Wasser und in einer alten Kiste lagen ein paar Rüben.
Müde, aber zufrieden und dankbar setzte sich der Schäfer auf einen Strohballen. Jetzt erst trank er einen Becher warmen Tee.
Da ein Guter Schäfer weiß, was für seine Schäfchen richtig ist, holte er seine Flöte heraus und spielte. Alle seine Schafe kamen zu ihm.
„Wir haben Durst und Hunger!“, jammerten sie und stritten sich um das Wasser und die Rüben.
„Es ist genug für alle da“, rief der Schäfer und schlief ein.
Dann- mitten in der Nacht lief Rex unruhig hin und her und bellte laut. Alle erschraken. Völlig außer Atem kam das kleinste Schäfchen angelaufen. Keiner hatte es bisher vermisst. „Wo warst du? Wie siehst du aus?“, fragten die anderen Schafe.
Da blökte das kleine Schaf ganz leise und alle hörten zu. „Ich konnte nicht so schnell laufen wie ihr. Plötzlich wart ihr alle weg, “ erzählte es. „Es wurde immer dunkler. Und ich hatte große Angst. Ich lief immer weiter und dann- entdeckte ich einen Stall. Nur ihr wart nicht dort. Aber in einer Futterkrippe lag ein neugeborenes Kind. Nackt. Eine Frau und ein Mann versuchten es zu wärmen. „Nimm meine Wolle und decke das Kind damit zu, sagte ich zu der Frau.
Da wurde ich das erste Mal geschoren. Das Kind lachte und die Frau bedankte sich. Über dem Stall leuchtete ein heller Stern. Ich fürchtete mich nicht mehr. Nun bin ich froh, dass ich wieder bei euch bin. Aber ich friere ein wenig.“
Die anderen Schafe bewunderten das kleine Schaf. Sie nahmen es in ihre Mitte und wärmten es.
Der Schäfer war inzwischen wieder aufgewacht. Er schaute zum Himmel und sah den hellen Stern.
„Morgen werden wir alle zur Krippe gehen“, sagte er.
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Ein besinnliches Weihnachtsfest und ein gesundes, zufriedenes und glückliches neues Jahr,
wünscht Ihnen Allen Ihr Team der Kita St. Jakobus
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