Ein Engel mit Handicap - Heiligabend in St. Petronilla Aulhausen
Das war wirklich ein „schräger Engel“, der an Heiligabend zu Gast in der Dorfkirche Aulhausen war: Klein, dick und kurzsichtig – und obendrein war der rechte Flügel kleiner als der linke...
Doch dieser Engel war besonders mutig und er bewältigte drei Aufgaben, die Gott ihm aufgetragen hatte: Er fand erstens ein Reittier für Maria und Josef und zweitens einen freundlichen Bauern, der ihm einen warmen Stall zeigte, mit einer Krippe für das Jesuskind. Der schräge Engel fand drittens schließlich heraus, dass die Hirten auf dem Feld die wichtigsten Menschen waren und lud diese ein, das neugeborene Kind zu besuchen.
Diese humorvolle und tiefgehende Erzählung wurde um 15 Uhr und um 17 Uhr in „St. Petronilla“ vorgetragen und war umrahmt von den Liedern „O du fröhliche“, „Engel auf den Feldern singen“, „Ihr Kinderlein kommet“ und „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Die Lieder wurden mit Flöte und Gitarre begleitet und der Gesang der Besucher klang trotz Mund-Nase-Schutz durchaus zufriedenstellend und ansteckend.
Zur Begrüßung durften die kleinen und großen Gäste aufstehen und sich wie Engel bewegen.
Die Fürbitten für den Heiligabend waren auf Engelsflügeln gedruckt und wurden von Besuchern vorgetragen. Dabei ging es um die Themen „MUT“, „STILLE“, „GEDULD“ und „LIEBE“. Auch das Gedicht „Ich schick dir einen Engel“ passte gut zum Thema der beiden Feiern. Das gemeinsame „Vaterunser“ wurde mit Gesten unterstützt und alle Kinder durften als Geschenk einen Engel als Schlüsselanhänger mit nach Hause nehmen. In den Segensworten wurde daran erinnert, dass wir alle einander Engel sein können und auch einander jederzeit segnen dürfen. Und dass es mehr Engel um einen herum gibt, als man für gewöhnlich denkt. Echt jetzt!
Der „schräge Engel“ in der Erzählung hatte verstanden, was Weihnachten bedeutet:
„Wenn ein Mensch einen anderen liebt – dann ist dieser Mensch besonders wichtig.
Wenn ein Mensch einem anderen hilft, dann ist dieser Mensch auch besonders wichtig.“ Letztlich musste nur noch die Frage beantwortet werden: „Und wie ist das mit den Engeln ohne Flügel? Wie ist das mit den Menschen? Haben die Menschen verstanden, worum es an Weihnachten geht?“ Die Besucher der Dorfkirche in Aulhausen haben ganz bestimmt verstanden, worum es an Weihnachten geht.
Die Dorfkirche ist in der Regel jeden Tag geöffnet und die Christbäume sowie die Krippenlandschaft sind beleuchtet. Es lohnt sich, dort eine kleine Pause einzulegen und die Gedanken der Weihnachtszeit lange im Herzen zu bewahren.