Kirche St. Laurentius
Adresse der Kirche: Rüdesheimer Str. 5, 65385 Rüdesheim am Rhein - Presberg
Teile der bereits um 1400 bestehenden Kapelle sind noch immer im heutigen Chor erhalten. Um 1700 wurde dann das Kirchenschiff mit etwas mehr Firsthöhe und flacher Decke auf Längsunterzug gebaut. Als Baumaterial benutzte man Bruchschiefer. Die Außenwände blieben unverputzt. Die Konsekration des Hochaltars war am 5.8.1700.
1927 war die Westgiebelmauer so baufällig, dass sie weggerissen werden musste. Anschließend wurde ein Vorbau in gleicher Breite und Höhe wie das Schiff mit einem achtseitigen Dachreiter errichtet. An der Südwand kennzeichnet ein Strebepfeiler den Anschluss zwischen altem Schiff und Vorbau. Außerdem wurde die Empore unter Wiederverwendung alter Teile wesentlich vergrößert. Im April 1929 wurde die Kirche mit dem neuen Anbau konsekriert.
1959 wurde der gesamte Innenraum gründlich renoviert. Dabei wurde eines der Buntglasfenster aus dem Chor zugemauert, die anderen beiden kamen auf die Empore. 1964 wurde an der Südseite eine neue Sakristei angebaut, da die alte zu klein geworden war.
Anfang der 1990er Jahre wurde der Innenraum wieder renoviert, wobei die Buntglasfenster von der Empore wieder zurück in den Chor kamen und das mittlere Fenster wieder sichtbar gemacht wurde. Außerdem wurde der Fußboden erneuert und die Kirchenbänke bekamen statt der grünen eine braune Farbe. Die Abbildungen der vier Evangelisten im Triumphbogen und der vier Engel auf der Empore wurden wieder freigelegt und restauriert. Der Unterbau des Dachreiters war vom Holzwurm befallen und musste erneuert werden.
Bis zu diesem Zeitpunkt war die Zivilgemeinde für den Unterhalt des Kirchturms, der Glocken und der Uhr zuständig, weil die Glocken früher auch bei Feuer geläutet wurden. Dann wurden diese an das Bistum Limburg verkauft.
Die Glocken stammen, nachdem die alten im Zweiten Weltkrieg abgeliefert werden mussten, aus dem Jahr 1952 und sind auf das "Te deum" abgestimmt. Die größte Glocke mit einem Durchmesser von 73 cm und einem Gewicht von 250 kg ist die Marienglocke, Ton cis". Die mittlere Glocke ist die Michaelisglocke, an der die Kirchenuhr angeschlossen ist. Sie hat einen Durchmesser von 61 cm, wiegt 150 kg und ist auf e" gestimmt. Die kleinste Glocke mit einem Durchmesser von 54 cm ist die Laurentiusglocke, die als Sterbeglocke geläutet wird. Sie wiegt 100 kg und erklingt in fis".
Der Hochaltar mit der Kreuzigungsgruppe aus Holz stammt aus dem Jahr 1680. Für den neuen Zelebrationsaltar von 1985 wurden Teile der alten Kanzel verwendet.
An der Nordwand ist eine Skulptur des Kirchenpatrons, des heiligen Laurentius, zu sehen, die 1720 von der Kirchengemeinde Presberg in Auftrag gegeben worden war. Die Darstellung Johannes des Täufers an der Südwand und die thronende Muttergottes auf dem rechten Seitenaltar wurden um 1480 von dem mittelrheinischen "Meister mit dem Brustlatz" geschaffen. Die Figur des heiligen Josef auf dem linken Seitenaltar ist fränkischen Ursprungs und um 1750 entstanden. Beide Seitenaltäre sind ca. 1680 hergestellt worden.
Die großen Buntglasfenster im Chor zeigen die Geburt Jesu, die Kreuzigung Jesu und die Heiligen Drei Könige. In den Rundfenstern, die zum Teil gestiftet wurden, befinden sich Abbildungen der heiligen Hildegard, des heiligen Georg, des heiligen Petrus Canisius und des heiligen Hubertus.
Der Taufstein aus Marmor in Pokalform stammt aus dem 18. Jahrhundert.
Die erste Orgel wurde 1801/1802 aus der Kreuzkapelle in Lorch erworben. Die derzeitige Orgel wurde 1896 von der Orgelbauerfamilie Gerhard in Boppard gekauft und 1929 umgebaut.
Quelle: Pfr. Dieter Braun, Pfarrer in Johannisberg, Stephanshausen und Presberg von Februar 1984 bis Juli 1995
Hier sehen Sie eine Fotoshow von der Kirche in der Weihnachtszeit:
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