Wald und Natur
Naturpädagogik/Wald-Tage im Haupthaus
Unsere Kindertagesstätte liegt eingebettet in Wiesen und Felder am Rand von Aulhausen.
Der Wald befindet sich in direkter Nähe und wir verfügen über ein großzügiges Außengelände, welches wir oft und gerne nutzen. Bei jedem Wetter bieten sich den Kindern die Voraussetzungen und Möglichkeiten für phantasievolle, ausgedehnte und faszinierende Naturbegegnungen.
Das freie Spiel in der Natur bietet Kindern optimale Voraussetzungen für oftmals vernachlässigte Persönlichkeitsbereiche, deren Entfaltung aber unbedingt wichtig ist, um ein Kind so zu stabilisieren, damit es sich später den vielfältigen gesellschaftlichen Anforderungen gewachsen zeigen kann.
Kinder haben in der Natur Raum sich frei zu bewegen, und der natürliche Bewegungsdrang der Kinder kann ungehindert ausgelebt werden. Aggressionen stauen sich nicht auf, sondern wandeln sich auf kreative Weise um. Das Spiel in und mit der Natur stellt ein Gegengewicht zum mehr und mehr eingeengten Sozial- und Lebensraum dar. Es wirkt der zunehmenden Entfremdung von der Natur entgegen und bietet eine Alternative zu den Eindrücken über Fernsehen und Computer.
Das Kind gewinnt beim freien Spiel Kraft und Ausdauer, Sicherheit und Selbstvertrauen. In einem nicht reizüberfluteten Außenbereich können innere Kräfte besser wahrgenommen werden. Dieses lässt Kinder selbst ihre Grenzen und Entwicklungsschritte deutlich spüren und erfahren. Sie bekommen die Möglichkeit ihre eigenen Fähigkeiten einzuschätzen und weiterzuentwickeln, z.B. durch Klettern oder Rollen von einem Hügel.
In der Natur gibt es viel mehr Ruhe, als in geschlossenen Räumen. Das Kind kann wieder Stille erleben: Stille ist in der heutigen Zeit ungewohnt. Sie ist jedoch von unschätzbarem Wert, beispielsweise für die Differenzierung des Wahrnehmungsvermögens, das Finden von Stabilität durch innere Ruhe und die Konzentrationsfähigkeit. Die natürliche Umgebung wirkt ganzheitlich durch das Erleben des Eingebundenseins in die Natur und das Erleben der wechselseitigen Abhängigkeiten.
Unsere Aufgabe hier in der Kita ist es, den Kindern die Welt zu öffnen, damit sie sie entdecken können. Auch die Kleinsten möchten wir schon an Natur und Naturbegebenheiten heranführen. Bei regelmäßigen Spaziergängen bekommen die Kinder viel Zeit, um alle Dinge zu entdecken und zu bestaunen. Der Weg ist das Ziel – mit seinen vielfältigen Möglichkeiten Neues zu entdecken. Alle Kinder sammeln gerne Naturmaterialien, welche genau untersucht, aber auch zum Spielen und Gestalten mit in die Kita genommen werden können. Natürlich lernen die Kinder bei den Waldspaziergängen auch Tiere und Pflanzen kennen und wir geben altersgerechte Informationen und spüren Fragen und Themen der Natur auf.
Den älteren Kindern bieten wir einen immer größer werdenden Erlebnisraum. Die Reichweite unserer Waldausflüge wird entsprechend dem Alter und der Entwicklung der Kinder immer größer. Steile Hänge, umgestürzte Bäume, Bachläufe und unbekannte Wege regen die Kinder an, Neues auszuprobieren, ihre Grenzen zu finden oder zu erweitern. Nebenbei lernen sie sich zu orientieren und entdecken neue und bekannte Wege und Refugien.
"Nur was man kennt, kann man auch schützen“
Umweltschutz und kindliche Naturbegegnung sind sehr eng miteinander verknüpft. Wenn Kinder in ihren jungen Jahren die Natur kennen und schätzen lernen, haben sie als Erwachsene viel eher eine Motivation zu umweltgerechtem Verhalten. Dafür ist es wichtig, dass Kinder die Möglichkeit erhalten, ein positives Grundgefühl für die Natur zu entwickeln, bzw. eine Beziehung zu den Naturgegebenheiten in ihrem Umfeld aufzubauen.
Auch ökologisches Wissen, das hierauf aufbaut, gehört zum Kennenlernen der Natur, um ihre Zusammenhänge zu verstehen und sich dementsprechend verhalten zu können. Im Umgang mit der Natur und den anderen "Mitentdeckern" können Kinder außerdem viele weitere Fähigkeiten wie Kreativität und Verantwortungsgefühl entwickeln, die für ihre selbstbewusste Handlungsfähigkeit z.B. in Sachen Umweltschutz wichtig sind.
Bei unserer Arbeit erfahren wir Unterstützung durch den zuständigen Förster, der sich immer mal wieder Zeit nimmt um mit uns in die Natur zu gehen um den Kindern Dinge zu zeigen und Zusammenhänge zu erklären. Auf unserem Außengelände und bei unseren Waldtagen, aber vor allem in der Waldgruppe haben die Kinder die Möglichkeit, Natur hautnah zu erleben und dabei zu lernen, wie man sich in der Natur verhält, um darin Spaß zu haben, ohne sie zu zerstören.
So lernen die Kinder z.B. ihren Müll nicht im Wald liegen zu lassen, oder schöne und seltene Pflanzen zu bestaunen und nicht zu zerstören. Bei „Müllsammelaktionen“ lernen die Kinder, Verantwortung für die Natur zu übernehmen, auch über ihre persönlichen Belange hinaus.
Gemeinsam mit den Kindern achten wir darauf, dass wir sorgsam mit Ressourcen umgehen, wie z.B. nicht unnötig Wasser laufen lassen oder verschwenderisch mit Papier umzugehen. Projekte, wie z.B. „Kartoffelanbau“ geben den Kindern die Möglichkeit, sich über einen langen Zeitraum intensiv mit einem Vorgang in der Natur zu beschäftigen. Sie lernen und spüren, dass man Geduld haben muss, dass man bestimmte Dinge tun muss, um die Pflanzen zu schützen oder zum Wachstum anzuregen und dass das Wetter eine große Rolle spielt. Vor allen Dingen erfahren sie aber Freude und Dankbarkeit über und für die Ernte.
z.T. entnommen aus www.kizz.de