Jahresmotto 2025

Pilger der Hoffnung

Auch Sie sind Pilger der Hoffnung!

  • Was ist Ihre Hoffnung?

 

Zu allererst kommt mir das Taizé-Lied in den Sinn:

Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht, auf Dich vertrau ich und fürcht mich nicht!

Meine Hoffnung ist verbunden mit Jesus Christus, 

  • der mir Freude schenkt am Leben und am Glauben, 
  • der mir Kraft schenkt und mein Leben hell macht, 
  • dem ich vertraue und mich nicht zu fürchten brauche.

Meine Hoffnung ist getragen von der Vorstellung, in Gottes Hand zu sein und der Verheißung des Lebens in Fülle.

 „Pilger der Hoffnung“ sein verbinde ich mit der Idee, auf meinem Lebensweg einen Rucksack dabei zu haben mit Proviant: Glaube, Zuversicht, Vertrauen und auch Hoffnung.
Und dass ich besonders meine Hoffnung teile mit allen, denen ich begegne und die Hoffnung brauchen. 

 

Ihr Michael Pauly

 

Mit der Hoffnung ist es gar nicht so einfach. Der Apostel Paulus schreibt im Römerbrief: „Hoffnung, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann man auf etwas hoffen, das man sieht? Hoffen wir aber auf das, was wir nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld.“ (Röm 8,24f) 

Hoffnung hat also etwas mit Warten und Abwarten zu tun. Wir sind als Pilgernde (nicht nur in diesem Jahr) einerseits mit einer Hoffnung unterwegs, die uns schon gegeben ist: durch das Wort Gottes und das Beispiel Jesu. Aber wir sind auch immer noch zu einer Hoffnung unterwegs: dass Gottes Reich unter uns immer mehr Wirklichkeit wird, durch Gerechtigkeit und Frieden, durch Solidarität und Barmherzigkeit, durch Menschenfreundlichkeit und Güte.

Wer regelmäßig die Nachrichten hört, liest und sieht, kann wohl manches Mal daran zweifeln, dass es damit vorangeht. Immer wieder habe auch ich den Eindruck, die Menschheit entwickelt sich zurück. Sind wir Christen daran beteiligt? Oder doch die Gegenbewegung? Und ist die stark genug, überzeugend genug?

Es braucht Geduld, die uns in einer schnelllebigen Zeit so oft fehlt, weil wir vieles sofort und gleichzeitig haben können. Neben der Geduld rät uns Paulus aber auch noch zu etwas Anderem, das die Welt beeinflussen kann: Glaube, Hoffnung und Liebe.

  • Geduld mit Gott, das ist Glaube.
  • Geduld mit anderen, das ist Liebe.
  • Geduld mit mir selbst, das ist Hoffnung.

Das könnte ein Weg für die Fastenzeit sein, wo es eigentlich nicht ums Verlieren, sondern ums Gewinnen geht.

 

Es kann unser Hoffnungsweg sein!

Sebastian Braun

 

Im Duden steht: „Hoffnung; Vertrauen in die Zukunft; Zuversicht, Optimismus in Bezug auf das, was die Zukunft bringen wird“.
Das klingt für mich schön und groß. Es klingt nach etwas Besonderem.

Auch mein Alltag ist voll von Hoffnung: Ich hoffe, dass meine Kinder nach der Schule gut nach Hause kommen. Ich hoffe, dass ich nicht krank werde. Ich hoffe, dass meine wirtschaftliche Situation bald besser wird. Vermutlich kann jeder aus seinem eigenen Alltag Beispiele nennen. Aber fühlt sich die Hoffnung da groß an? Oder besonders?

Bei mir ist sie eher mit einem Gefühl der Sorge und Angst vermischt. Denn ich habe auch schon oft erfahren, dass meine Hoffnung enttäuscht wird. Und trotz allen Hoffens beschäftige ich mich doch oft eher mit der Möglichkeit der Enttäuschung. Das ist anstrengend und bringt mich nicht weiter. Ist Hoffnung nur dazu da, um mich von einem Adrenalinschub zum nächsten zu begleiten? Dazu, dass ich nicht aufgebe und mir irgendwann alles egal ist? Und ist das alles? Zu hoffen, dass der Tag gut vorbei geht und der nächste auch? Oder ist mein Hoffen im Alltag ein Ausdruck dessen, was mein Herz wirklich ersehnt: Frieden, Leben, Erfüllung?

David Paul Tripp schreibt: „Hoffnung ist keine Sache, kein Ort, keine Situation, keine Erfahrung. Hoffnung ist eine Person und ihr Name ist Jesus Christus“. Er ist unsere Hoffnung und auf ihn hin zielt all unser Hoffen. Er ist der Friede und schenkt Leben in Fülle.

Dorothea Jakobi

Maria als Pilgerin der Hoffnung

Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto ´Pilger der Hoffnung´.
Die Gottesmutter Maria kann uns darin Beispiel und Vorbild sein.
Dafür hat sie wichtige Eigenschaften und Haltungen gelebt!

Zuhören und Zusagen
Der Engel besucht Maria und berichtet ihr von Gottes Plänen mit ihr und ihrem zukünftigen Kind (Lk 1,26f).

Mitgehen
Sie geht mit Jesus auf dessen neuen Wegen, wenn er predigt und heilt. Sie erlebt ihren Sohn anders und neu.

Vertrauen
Sie vertraut sich Josef an, den Gott im Traum angesprochen hat, trotz der Schwangerschaft, bei Maria zu bleiben (Mt 1,18f).

Aushalten
Sie bewahrt sich die Worte der Sterndeuter im Herzen (Lk 2,19f) und hält die rätselhaften Aussagen vom jugendlichen Jesus aus, die er über sein Vaterhaus, den Tempel, sagt (Lk 2,41f). Sie erträgt die politische Flucht ins Ausland und die Rückkehr aus Ägypten (Mt, 2,13f).

Ertragen
Maria erträgt die Streitigkeiten von Jesus mit den Mächtigen bis hin zum Leiden ihres Kindes auf dem Kreuzweg und seinen Tod.

Bleiben
Maria bleibt bei Jesus und Josef im Alltag der Familie in Nazareth.

Freude teilen
Sie erlebt die österliche und pfingstliche Freude und den Neuanfang.

 

Marcus Fischer, Pfarrer

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Pilger der Hoffnung“ sein verbinde ich mit der Idee, auf meinem Lebensweg einen Rucksack dabei zu haben mit Proviant: Glaube, Zuversicht, Vertrauen und auch Hoffnung.“ … so schrieb ich in den Gedanken zum geistlichen Jahresmotto und Motto des Heiligen Jahres im Pfarrbrief des Monats Februar.

In diesem Monat darf ich voll Dankbarkeit auf 50 Jahre meines Lebenswegs zurückblicken. Und ich kann sagen, dass es größtenteils ein Weg war mit Glaube, Zuversicht, Vertrauen und Hoffnung. Ich könnte also meinen ganzen Lebensweg als Pilgerweg verstehen. Es gab aber auch ganz ausdrückliche Pilgerwege, sprich Wallfahrten, auf denen ich unterwegs war:

Am häufigsten war ich vermutlich in Rom. Zum ersten Mal anlässlich der Seligsprechung von Adolph Kolping, zweimal mit Ministrantinnen und Ministranten, dann zur Heiligsprechung von Maria Katharina Kasper, als „Missionar der Barmherzigkeit“ im Heiligen Jahr 2016 und viele weitere Male in kleinen Pilgergruppen. Ich fand es immer sehr bewegend, an den Gräbern der Apostel Gottesdienst zu feiern und in der Heiligen Stadt „Weltkirche“ zu erleben.

Gleichermaßen bewegend und schmerzhaft war für mich die Wallfahrt nach Santiago de Compostela einen Monat vor meiner Priesterweihe im Jahr 2003. Ich fühlte mich verbunden mit Abermillionen, die vor mir an das Grab des Apostels Jakobus gepilgert sind und nahm im Gebet viele Menschen mit dorthin.

Auch Maria, die Gottesmutter und mächtige Fürsprecherin, war oftmals Ziel meiner Wallfahrtswege: Mit der Heimatgemeinde meiner Mutter ging die Wallfahrt nach Banneux in Belgien, wo Maria als „Jungfrau der Armen“ erschienen ist, nach Altötting mit Blinden und Sehbehinderten, vom Westerwald aus als Pfarrer nach Wirzenborn oder Marienstatt und natürlich war ich unzählige Male in Marienthal unterwegs - als Kind mit meinen Eltern, als Bezirkspräses gemeinsam mit Kolping-familien, als Kaplan oder Pfarrer gemeinsam mit Gemeinden aus dem Rheingau.

Unzählige weitere Wallfahrten könnte ich aufzählen, denn sie sind ein fester Bestandteil meines christlichen Lebens.

Überhaupt fällt mir im Nachhinein auf, dass ich auf meinen Wallfahrtswegen nie allein unterwegs war. Immer war ich eingebunden in eine Gruppe oder spätestens am Wallfahrtsort selbst in Gemeinschaft so vieler, die sich auch auf den Weg gemacht hatten. Und das hat meinen Glauben wie auch mein Vertrauen und meine Hoffnung gestärkt.

Gemeinsam mit Ihnen und Euch möchte ich Gott DANKE sagen für das Geschenk meines Lebens – am Sonntag, 15. Juni um 11 Uhr in der Eucharistiefeier in St. Hildegard in Eibingen.                                                          

 Ihr Pfr. Michael Pauly

 

 

 

Das Heilige Jahr 2025 hat ein Logo. Was bedeutet es?

Im Zentrum stehen vier Figuren. Sie symbolisieren die Menschen aus allen Bereichen der Erde – sozusagen aus ´allen vier Ecken´. Sie umarmen sich solidarisch und geschwisterlich.

Die vier Farben stehen für die Vielfalt der Völker und Kulturen. Glaube, Hoffnung und Liebe prägen das Bild.

Die vordere rote Figur könnte für die Liebe stehen. Sie umarmt das Kreuz, das Glaubensbild. Das Kreuz geht in einen Anker über, der für die Hoffnung steht. Diese vier Figuren drücken in ihrer Umarmung diese drei christlichen Tugenden aus. Sie geben einander Kraft - gestärkt durch das Kreuz, zu dem sie emporschauen. Das Kreuz wirkt wie ein Segelmast eines symbolischen Schiffes. Alles scheint in Bewegung zu sein – in eine Richtung, gemeinsam und das Kreuz geht voran.

Wenn ich das Logo des Heiligen Jahres sehe, wünsche ich mir, dass …

- Vielfalt als Bereicherung erlebt wird.

- Menschen weltweit einander helfen und sich beistehen.

- Hoffnung mit Gottes Frieden verbunden wird.

- wir alle Pilger sind, die erfüllt sind von Hoffnung.

- unsere Welt friedlicher und gerechter wird.

- Glauben sich am Kreuz/am Gekreuzigten ausrichtet.

- …?

 

Unterwegs sein ist ein selbstverständlicher Teil unseres menschlichen Lebens. Auch wenn der Aktionsradius dabei recht unterschiedlich sein kann: unterwegs müssen wir alle immer wieder sein, und sei es nur zum Einkaufen, zum Arztbesuch, zur Arbeit oder um einen Besuch zu machen.

Auch wenn wahrscheinlich für viele von uns die Urlaubszeit schon vorüber ist, gibt es aber dennoch im September viele Gelegenheiten zum Unterwegssein und zum Pilgern, zum Unterwegssein im Glauben:

die Rheingauwallfahrt nach Marienthal, die Sternwallfahrt zum Kreuzfest nach Limburg und das Hildegardisfest in Eibingen zum Beispiel.

Genauso laden aber auch verschiedene Jubiläen und Feste oder Konzerte mit toller Musik ein, sich auf den Weg zu machen.

Wichtig ist bei allem Unterwegssein, dass das Innere und Äußere zusammenkommen. Wenn ich zwar äußerlich unterwegs bin, mich innerlich aber nicht bewege, dann wird sich bei mir vermutlich eben doch nicht wirklich etwas bewegen.

Ich muss mich auch innerlich, in meiner Seele, in meinem Herzen ansprechen, anrühren, eben bewegen lassen. Und das ist selbst dann möglich, wenn meine äußere Bewegungsmöglichkeit vielleicht eingeschränkt ist. Ansprechbar, offen, wach, lebendig, beweglich, innerlich jung zu bleiben, ein Leben lang: das hat uns zum Beispiel die heilige Hildegard vorgelebt.

Bis zu ihrem Tod mit 81 Jahren hat sie auf Gottes Wort gehört und immer neu die richtigen Wege, die Wege Gottes und seinen Willen für ihr Leben gesucht. Dieses Unterwegssein, dieses beweglich bleiben, diese Offenheit dem Leben, den Mitmenschen und Gott gegenüber macht uns als Menschen im Glauben aus.

 

„Hoffen wider alle Hoffnung“ – so heißt ein geistliches Lied. Es ermutigt mich, Vertrauen zu haben, auch wenn die Lage aussichtslos erscheint. Hoffnung ist nicht nur eine schöne Stimmung, sie ist eine Kraftquelle. Sie hält uns aufrecht, wenn vieles gegen etwas zu sprechen scheint.

Im Lied wird die Hoffnung konkret:
„Hoffen wider alle Hoffnung, glauben, dass es dennoch weitergeht.“ Genau darum geht es im Leben und im Glauben: zu vertrauen, dass Gott uns weiterführt, auch wenn wir den Weg selbst nicht mehr sehen.

Dann heißt es: „Fühlen, wo Gefühle sterben, Licht sehn, da wo alles dunkel scheint.“ Hoffnung heißt: neue Empfindsamkeit wagen, auch wenn Kälte und Gleichgültigkeit überhandnehmen. Sie heißt: ein kleines Licht entzünden, wo Dunkelheit sich breitmacht.

 

Und weiter: „Wach sein, Zeichen klar erkennen, handeln, anstatt tatenlos zu trauern.“ Hoffnung ist nicht passiv. Sie drängt zum Handeln. Sie schenkt Mut, nicht den  Kopf hängen zu lassen, 

sondern aufzustehen gegen Unrecht, Lüge und Gewalt.

Das Lied nimmt eine letzte Zusage auf:
„Trauen dem, der uns gesagt hat: Seht doch, ich bin bei euch alle Zeit.“
Hoffnung gründet im Vertrauen auf Christus. Er bleibt an unserer Seite – in Freude und Leid, im Leben und im Sterben.

„Pilger der Hoffnung“ – so lautet das Motto dieses Jahres. Wer pilgert, bleibt nicht stehen. Er bricht auf, nimmt Wegstrecken auf sich, teilt Erfahrungen und Stärkung mit anderen. So ist auch unser Leben ein Pilgerweg: getragen von der Hoffnung, die uns Gott ins Herz gelegt hat.

Liebe Schwestern und Brüder, lassen wir uns ermutigen, Pilger der Hoffnung zu sein: indem wir das Vertrauen stärken, Licht in Dunkelheiten tragen, nicht müde werden im Handeln für das Gute und immer wieder auf Christus blicken, der uns zusagt: „Ich bin bei euch alle Zeit.“

 

Pfr. Michael Pauly

 

 

Pilger der Hoffnung!?

Nun haben sich viele Menschen zwölf Monate lang

mit der Hoffnung beschäftigt – und mit dem Pilgern.

Das weltweite Motto des Heiligen Jahres 2025

war auch unser geistliches Jahresmotto der Pfarrei.

Bleiben wir im kommenden Jahr auch Pilger der Hoffnung?

Haben wir Hoffnungs-Erfahrungen gemacht?

Sind wir mit dem Hoffen vertrauter geworden?

Hoffnungsvolle Grüße sende ich Ihnen

vom gemeinsamen Pilgerweg der Christen im Rheingau

 

Ihr Pfr. Marcus Fischer

 

 

Mit dem neuen Kirchenjahr am 1. Advent begleitet uns auch eine neues geistliches Jahresmotto: „Friede sei mit euch“ (Joh 20,19). Dass das Thema Frieden „dran“ ist, war in der Liturgiegruppe des PGR schnell klar. Denn seit fast 4 Jahren führt Russland Krieg in der Ukraine, seit mehr als 2 Jahren herrscht durch Terror Krieg in Israel und im Gaza-Streifen. Allerdings: „Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg. Friede ist eine Tugend, eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und Gerechtigkeit.“ So hat es schon im 17. Jahrhundert der niederländische, jüdische Philosoph Baruch de Spinoza ausgedrückt. Die Botschaft vom Frieden als Gabe Gottes an uns Menschen prägt zentrale biblische Erzählungen: „Friede den Menschen auf Erden“ hören wir in der Weihnachtsgeschichte, „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch“ sagt Jesus in den Abschiedsreden an die Jünger und wir hören es in jedem Gottesdienst. Und „Friede sei mit euch“ ist der Gruß des auferstandenen Christus an die Jünger. So ist es auch verständlich, dass dies der erste Gruß von Papst Leo XIV. nach seiner Wahl an die versammelten Menschen auf dem Petersplatz war.

Wir sind ein Jahr lang eingeladen, in besonderer Weise über den Frieden nachzudenken und darum zu beten: um den Frieden in der Welt, untereinander und in uns selbst, aber auch um den Frieden, den wir erhoffen und erbitten und den nur Gott (auch durch uns) schenken kann. Als Jahresgebet wollen wir auf diesen Weg das Gebet GL 19,4 mitnehmen, das aus dem franziskanischen Geist kommt: „Herr, mache mich zum Werkzeug deines Friedens…“.

Sebastian Braun

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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